Heimkommen

Unter den vielen Gefühlen, zu denen ein Mensch fähig ist, befindet sich auch jenes, das ihn erfüllt, kommt er heim. Es ist ein großes Gefühl. Es erfasst viele Sinne. Es wärmt und macht zufrieden, lässt ruhig werden. Wenn uns Schlimmes widerfuhr, sind wir besonders glücklich, nach Hause zu kommen. Das eigene Refugium nämlich ist unsere Fluchtburg. Dort fühlen wir uns sicher und geborgen. Dort werfen wir allen Ballast ab und können sein, wie wir wirklich sind.

Im Artikel 13 des Grundgesetzes der Bundesrepublik ist die Unverletzlichkeit der Wohnung festgeschrieben. Dies macht unser Heim zu einem unantastbaren, privaten Ort.

Heimkommen ist immer ein zu sich selbst kommen und das Zuhause ist ein unschätzbar hohes Gut. Das Gespür für die Besonderheit der eigenen Wohnung erwächst früh. Selbst kleine Kinder spüren das, und für Heranwachsende gehört zu den erstrebenswertesten Wünschen für die Zukunft das Erlangen eines eigenen Heims.

Wie entsetzlich muss es für einen Menschen sein, kein Zuhause zu haben. Solch einen Zustand dürfte es nirgendwo auf der ganzen Welt geben.

© Jutta Gornik