Carmen war so wütend, dass sie das Papier fast zerrissen hätte. Doch dann besann sie sich eines Besseren. Alex, diese verfluchte Bestie, hatte also sein Ziel erreicht. Petra war nach wenigen Wochen genau da, wo er sie haben wollte. Dieser Typ war allgemeingefährlich und richtete nur Unheil an. Petra hätte nie auf diese überstürzte Heirat eingewilligt, wenn er sie nicht, und das gleich doppelt, geschwängert hätte. Und alles bloß, weil sie ein- oder zweimal die Pille vergessen hatte. Aber sicher hatte er auch das ganz clever arrangiert. Sie mußte ihrer Schwester die Augen über ihren frischgebackenen Göttergatten öffnen. Plötzlich klingelte das Telefon. Sie nahm den Hörer ab. "Carmen hier", meldete sie sich kurz. "Carmen, ich bin' s, Mama.", sagte die vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung. "Ich habe soeben ein Telegramm angenommen. Petra hat diesen Nichtsnutz geheiratet. Sie werden morgen hier sein." Carmen unterbrach ihre Mutter. "Und was sagt Papa dazu? Ich habe auch ein Telegramm erhalten mit demselben Inhalt. Sie werden aber trotzdem übermorgen zur Silvesterfeier nach Serfaus kommen. Jedenfalls haben sie das geschrieben." Ihre Mutter seufzte. "Dein Vater ist bereits seit heute Morgen für mindestens drei Wochen auf einer Baustelle in Freiburg. Er weiß noch nicht einmal, ob er Neujahr heimkommen kann. Er weiß noch nichts von der Hochzeit, und vielleicht ist das ja auch besser so. Er regt sich bloß zu sehr auf. Ich verstehe sowieso nicht, weshalb er diesem Dreckskerl einen vernünftigen Job versorgt hat. Das hätte er nicht tun sollen, vielleicht hätte Petra dann gemerkt, dass Alex allein überhaupt nichts auf die Reihe bekommt. Wenn die beiden morgen hier tatsächlich auftauchen sollten, werde ich Petra unmißverständlich zu verstehen geben, dass sie hier stets gern gesehen ist, aber Alex werde ich sagen, dass er hier nichts zu suchen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Petra ihr Elternhaus meiden wird." Carmen unterbrach ihre Mutter erneut. "Mama, das Schlimmste ist, da bin ich mir gar nicht so sicher. Ich glaube, dieser Fiesling hat sie total in seiner Gewalt. Wenn die beiden übermorgen hier auftauchen, werde ich Alex nochmal zur Rede stellen, und ich werde auch mit Petra unter vier Augen sprechen. Vielleicht kommt sie ja zur Vernunft. Und mit Markus rede ich auch noch mal. Er hat ja immer für alles eine Lösung. Mama, wir telefonieren, wenn es was Neues gibt, ja?" Carmen fühlte sich müde und ausgelaugt. "Ja, dein Markus ist ein ganz anders. Er hat Stil und Klasse. Das freut mich so für dich.", sagte ihre Mutter. Carmen hatte keine Lust, jetzt weiter über Markus zu reden. "Mama, ich muß jetzt zu ihm. Wir wollen doch morgen früh in den Wintersport fahren." "Ja, dann grüß Markus ganz herzlich von mir. Ich wünsche euch eine schöne Urlaubswoche. Es wird sich schon alles regeln. Tschüß dann!" Ihre Mutter hatte den Hörer aufgelegt. Carmen wusste noch nicht, wie sie es anstellen sollte. Sie wusste nur, dass Alex nicht lange triumphieren würde.
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