Beim Marmeladekochen

Ich bin heute im Schrebergarten gewesen
Eigentlich wollte ich nur nach den Bohnen sehen
Da fiel mein Blick auf die reifen Heidelbeeren

Ich könnte im Kramer Laden noch Zucker kaufen
Und nachmittags sollte es nach Heidelbeermarmelade duften
Mochte der Nachmittag ruhig verregnet sein

Bald stand der Marmeladentopf auf dem Herd
Es gab reichlich Geschirr abzuspülen
Meine Kochschürze musste gewaschen werden

Eigentlich hätte ich noch den Boden schrubben müssen
Aber die Muße sollte nicht zu kurz kommen
Ich legt mir am Grammophon eine Ballettmusik auf

Da sah ich auf meinem Fensterbrett einen Grünfink stehen
Neugierig sah er durch die Scheibe herein
Er erschien mir wie ein Bote aus dem Reich der Wald Feen

Hatte man am Ende im Wald den Marmeladenduft gerochen?
Hatte der Wind die Ballettklänge dorthin getragen?
Packte man im Wald schon die silbernen Tanzschuhe zusammen?

Schon wurden die Tage zunehmend kürzer
Bald verzauberte der Schein des aufgehenden Mondes meine Küche
Einer Elfen-Ballettsuite würde nichts im Wege stehen

Draußen fiel eine Sternschnuppe
Käme nur eine güldene Kutsche aus dem Wald
Brächte man mir nur ein Mandelbäumchen als Gastgeschenk

© Karin Stückl

Deine Verse beginnen im Alltäglichen und enden märchenhaft. So langsam gewöhne ich mich an die Art, wie du schreibst. Sie ist speziell, was ja nicht negativ sein muss.

Sabine

Liebe Karin,

Deine Gedichte sind richtige Geschichten und Gemälde. Ich lese sie sehr gerne und fühle mich irgendwie ... daheim [rose gross]

Liebe Grüße Greta

Liebe Karin,

es gibt Schreiber, die ihre eigene Handschrift suchen müssen und dir ist sie gegeben. Deine Werke haben einen Wiedererkennungswert und malen sich in die Herzen der Leser.

Liebe Grüße Petra-Josie