Eine klare Nacht - der Mond strahlt weit hin sichtbar übers Land. Es ist ihm voll bewusst, dass er eine magische Anziehungskraft auf Mensch und Tier ausübt. Im Laufe der Jahre, wurde er immer eingebildeter und somit zum Einzelgänger. Unruhig wanderte er die ganze Nacht umher, zog seine Bahn. Irgend wann entdeckte er ein Wäldchen (bei Coswig/Anhalt). Ein idyllisch gelegenes Fleckchen Erde mit einem See, welcher von riesigen alten Bäumen umsäumt war. Der See schlummerte still vor sich hin. Auf seiner Wasseroberfläche spiegelte sich der Mond. Er rief: „ Hallo See, weshalb ignorierst du mich? Ich bin Luna, die Mondgöttin.“ Der See tat nicht dergleichen, reagierte überhaupt nicht. Luna sah ihr Spiegelbild auf der Oberfläche des See`s und fühlte sich in diesem Moment mächtiger und schöner denn je. Jeder schaute zu ihr auf, war fasziniert vom Anblick. Welch ein erhabenes Gefühl. Es ärgerte Luna fürchterlich, dass der See in seiner ungehobelter Manier ihr nicht huldigte. Sie war es gewohnt, dass bei ihrem Erscheinen frohlockt wurde, sie ertrug Nichtbeachtung kaum, fühlte sie sich doch als Mittelpunkt des Universums auserkoren. So beklagte sie sich erneut beim See, dass er nicht reagiere. Dem See ging dieses eingebildete Benehmen auf die Nerven und promt reagierte er.
Das war jedoch nicht die Reaktion, auf die Luna gewartet hatte, ganz sicher nicht. Denn plötzlich wurde ihr geliebtes Spiegelbild verzerrt, man konnte nur helle Flecken auf der Wasseroberfläche erkennen. Mit Hilfe eines Verbündeten, dem Wind, fing der See an sich zu bewegen, er schlug hohe Wellen. Dem Wind war die aufgeblasene Art des Mondes ebenfalls zuwider und so tobten sich See und Wind gemeinsam aus. Das Klagen der Mondgöttin half nichts, ihr eigenes Spiegelbild konnte sie an diesem Abend nicht mehr bewundern. So zog sie enttäuscht weiter ihre Bahn. Dieses Ereignis brachte Luna dennoch zum Nachdenken. Ihr fiel das Märchen „Schneewittchen“ von den Menschen ein – da war der Spiegel der Königin. Mit den Worten: “Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ hatte sie soviel Unheil über alle gebracht. Luna erschrak über sich selbst. In diesem Augenblick erkannte sie, dass ihr Benehmen dem der bösen Königin mit der Selbstverliebtheit und dem Egoismus glich.
Beschämt war sie froh, dass Wolken ihr Gesicht verschleierten. Fortan zog die Mondgöttin stillschweigend ihre nächtliche Runde. An dem idyllischen und zugleich mystischen Örtchen mitten im Wald verharrte sie jedoch länger als gewohnt. Mit einem Blick auf die Wasseroberfläche des See`s wurde ihr jede Nacht bewusst, wie egoistisch sie gewesen ist. Aus diesem Grund schenkte sie dem See ein kleines Lächeln. Er war versöhnt und brachte das Antlitz des Mondes auf seiner Oberfläche zum Schimmern. Was ein Lächeln doch bewirken kann. Schon in einem alten indischen Sprichwort heißt es: „Das Lächeln welches du aussendest, kehrt zu dir zurück.“
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