Neunzehntes Türchen

Oh das war vielleicht laut in der letzten Nacht, da bin ich ein paar mal sogar aufgewacht. Habe mir ganz ungelogen die Decke über meinen Kopf gezogen. Es hörte sich glatt nach einer fröhlichen Party an. Ravis Kuscheltiere waren alle eingeladen und konnten sich an Nikos Weihnachtsplätzchen laben. Krümel waren überall zu finden. Im Wohnzimmer lagen die Kissen wieder auf dem Fußboden. Auf der Couch saßen alle Kuscheltiere kreuz und quer. Sogar unter dem Tisch hatte sich eines versteckt. Auf der Treppe stand die Mickymaus und hielt Paw Patrol im Schlepptau. Egal wohin man schaute, überall hat Niko seine Spuren hinterlassen und das zum vierten Advent. Sie hatten offensichtlich Spaß bei all, dem was sie fanden ausgelassen und frei sich zu vergnügen.



In der Küche wurden Nüsse geknackt, das war an den Schalen gut zu sehen. Nach dem Nikos Freunde gegangen sind und der Wichtel selbst auch müde geworden ist. Setzte er sich erst mal an den Tisch und las die Tageszeitung. Oje, ein Krokodil ist aus dem Tierpark verschwunden. Stand gleich auf der Titelseite. Das auch noch kurz vor Weihnachten. Das muss ich unbedingt Ravi schreiben. So ging Niko an seinen Schreibtisch und schrieb Ravi einen wichtigen Brief.

Lieber Ravi,

In der Wichtelzeitung steht, dass ein Krokodil ausgebrochen ist. Kannst du uns bitte behilflich sein und dich auf die Suche machen, um es aufzuspüren? Gehe bitte nicht zu dicht heran, es könnte zuschnappen. Gib nur Bescheid, wo du es entdeckt hast. Wir haben ein Löwenbaby in Pflege, das wurde vom Krokodil am Fuß geschnappt und ist zum Glück nur leicht verletzt. Oder sage bitte sofort deinen Eltern Bescheid, wenn du es gefunden hast. Sie rufen dann professionelle Hilfe. So eine Aufregung und das kurz vor dem Weihnachtsfest.

Hoffentlich finden wir es rechtzeitig!

Dein Niko

Er platzierte den Brief wie gewohnt in der Truhe vor der Tür. Jedoch war er jetzt viel zu aufgeregt, um gleich ins Bett zu legen. So entschloss er, es sich gemütlich zu machen. Zog sich den anderen Stuhl heran und legte seine Beine hoch. Lehnte sich zurück und las in seinem Lieblingsbuch.

Es wurde langsam hell als er Ravis Schritte kommen hörte. Niko war schon im Schlummer Schlaf, liess alles liegen und taumelte fast schlaftrunken in sein Wichtelbett. Auf dem Tisch lag seine Brille und seine Bücher.



Zwei Adleraugen standen vor Nikos Domizil und betrachtete jede einzelne Veränderung. Oma schau mal wie klein die ist. Dabei zeigte Ravi auf die Brille, welche auf dem Tisch lag. Nachdem Oma Nikos Brief vorgelesen hatte, machte sich Ravi sofort auf die Suche, das Krokodil aufzuspüren. Im Wohnzimmer sah er das angerichtete Chaos, doch hier war es nicht auffindbar. In der Küche schüttelte er mit dem Kopf und sagte „Niko, Niko“ als er die Eierwade mit den bemalten Frühstückseiern entdeckte.



Ob Ravi das Krokodil doch noch aufspürt, erfahrt ihr vielleicht Morgen.

© Petra-Josephine