Siebzehntes Adventstürchen

Diese Nacht wanderte Niko gelangweilt durch die Wohnung. Irgendwas muss doch zu finden sein das ich Ravi zum Lachen bringen kann. Er hat bewundernswert sein Heimweh überwunden und freut sich nun aufs Weihnachtsfest. Er hüpfte auf Ravis Bett und gab ihm wie gewohnt einen Wichtelkuss und streichelte ihn sanft. Er wollte gerade zurückkehren in sein Domizil, da fiel sein Blick auf die Bad Tür. Oh ja, hier habe ich schon mal meinen Spaß gehabt. Er schwang sich auf die Türklinke und öffnete diese. Schaute sich im Bad um und verschwand ins Kinderzimmer und stibitzte sich von Ravi eine Weihnachtssocke. Niko wusste ganz genau, wo die Toilettenrollen standen und platzierte zwei davon auf den Toilettendeckel. Die Socke platzierte er zwischen Deckel und Toilettenbrille. Das sah vielleicht lustig aus, kann ich euch versichern. Niko sah Ravi förmlich schon vor sich, wie er da steht und herzhaft lacht.



Für Ravi war es in den letzten Tagen schon ein Ritual geworden täglich durch die Wohnung zu wandern um zu schauen wo Niko in der Nacht überall seine Spuren hinterlassen hat. Nach diesem Streich schrieb er Ravi noch eine Botschaft für eine neue Spielidee, die er selbst kreiert hat.

Lieber Ravi,
Du fragtest deine Oma was ich Nachts mit meiner Eieruhr und den Würfeln spiele, das ist ganz einfach. Ich drehe die Eieruhr um und lasse sie laufen. In dieser Zeit würfle ich und rechne die Zahlen zusammen. Das macht richtig Spaß. Da ich hier in der Nähe einen neuen Wichtelfreund Lasse kennengelernt habe, macht es zu Zweit doppelt so viel Freude. Da du ja noch nicht rechnen kannst. Lass dir eigene Spielregeln einfallen. Wie zum Beispiel, wer die meisten Dreien in dieser Zeit würfelt. Ich wünsche dir viel Freude und Spaß dabei.

Dein Niko

Oma las Ravi den Brief vor und sagte, irgendwo habe ich auch eine Eieruhr. Das Spielen wir heute Nachmittag gemeinsam. Hast du Lust darauf? Wie konnte Oma nur fragen. Wo doch Ravi jeden Augenblick mit seinen Großeltern genießt. Doch zuvor war es allerhöchste Zeit den Wunschzettel zu schreiben.



Dieses Jahr war halt irgendwie alles außergewöhnlich anders. Sie legten den Brief aufs Fensterbrett und stellten ein Glas Milch und ein paar selbstgebackene Plätzchen als Dank dazu. Danach ging es zu dem Spiel welches Niko in seiner Bootschaft ja beschrieben hatte. Was haben sie gemeinsam gelacht. Am Anfang rollte Ravis Würfel öfters unter den Tisch, doch die Großeltern erlaubten Ravi die gewürfelte Zahl mitzuzählen. Alsbald hatte auch Ravi es geschickt raus, dass der Würfel auf den Tisch blieb. Jeder war mal Gewinner und Verlierer, doch das war an diesen Nachmittag bedeutungslos, der Spaßfaktor strapazierte die Lachmuskeln. So dass die Bauchmuskeln ebenfalls ins Schwingen kamen.



Hinter der Wichteltür ging es hoch her, Niko hüpfte vor Freude von einem Bein auf das andere für seine gut angenommene Idee. Ob oder wie er Ravi weiter überrascht erfahrt ihr vielleicht Morgen.

© Petra-Josephine