Sechzehntes Adventstürchen

Das Heimweh kommt ab und an bei Ravi zum Vorschein, obwohl er eine schöne gemeinsame Zeit bei den Großeltern verbringt. Mama Bella wird immer Mama bleiben, so wie auch Papa Silas immer sein Papa bleiben wird, den kann keiner je ersetzen. So wie auch keiner seinen großen Bruder Aron je ersetzen kann. Zum Glück gibt es ja Videogespräch, so dass Ravi sich mit seinen Eltern sichtbar unterhalten kann und sein kleines Herz ausschütten, wenn Bedarf besteht. Sein großer Bruder Aron gibt ihm seinen wertvollen Tipp, was ihm bei Oma gegen Heimweh immer geholfen hat. Denn Omas Massagerolle hilft sehr, wenn sie sachte über den Rücken gleitet bis es genug ist. Ravi genießt es massiert zu werden und reicht Oma oder Opa die Rolle, wenn er Bedarf hat.

Seine Eltern und sein Bruder befinden sich in Quarantäne und das noch ein paar Tage.
Selbst Ravis Adventssäckchen, die ihm Mama mitgegeben hat, sind alle leer. Zum Glück hatte Oma die glänzende Idee, die Säckchen neu zu füllen und sie rückwärts aufzustellen. So das Ravi sehen kann, wann endlich Weihnachten ist. So hat er in diesem Jahr Glück, denn wenn er dann wieder nach Hause darf, warten zwölf gefüllte Adventssäckchen noch nach Weihnachten auf ihn.

All dies blieb auch seinem Wichtelfreund Niko nicht verborgen und daher heckt er immer wieder neue Pläne aus, um Ravi Spaß und Freude nebenbei zu servieren. Neulich beobachte Niko bei Ravi etwas, was er ihm unbedingt schreiben muss. So notierte er es ihm gleich sofort auf eine Wichtelbotschaft.

Lieber Ravi,

Ich lade dich herzlichst ein, von meinen Wichtelplätzchen und den Schokoplätzchen zu naschen. Allein schaffe ich sowieso nicht alle. Weihnachten rückt immer näher, bist du auch schon so aufgeregt wie ich? Den Glanz in den Augen zu sehen, die wir lieben?
Sag mal, hast du einen Wunschzettel geschrieben? Die Wichtelzentrale hat mich angerufen, sie findet deinen Wunschzettel nicht. Das wäre sehr bedauerlich, wenn du Weihnachten keine Geschenk unter den Baum finden kannst. Oder hast du keine Wünsche?

Bis bald dein Niko

Den Brief postierte Niko in die Truhe und ging in seine Wichtelküche und stellte eine Schüssel von seinen Schokoplätzchen und Wichtelplätzchen auf den Tisch. Dabei bediente er sich auch gleich selbst von beiden Schüsselchen, um zu kosten, ob sie auch noch gut sind.



Aus seiner Bastelkiste holte er noch einen kleinen Karton mit Weihnachtstempel für Ravi. Damit er seinen Wunschzettel verzieren kann. Er platzierte sie so, dass Ravi sie schnell entdecken kann. Ein paar farbige leere Blätter legte er ihm auch zum Bedrucken dazu.



Danach zog sich Niko zufrieden zurück und machte es sich gemütlich. Was sich Ravi wünscht, dafür braucht es keinen Wunschzettel oder doch?

© Petra-Josephine