Erster Schnee vor der Berghütte

Mein Weg hinauf führte vorbei an Latschenkiefern
Mit den Wolken war ich auf Augenhöhe
Hungrige Bergdohlen auf Futtersuche flogen über mir

Ich bin für ein paar Tage vor dem Alltag geflüchtet
Mit Büchern im Rucksack bin ich aufgebrochen
Man hat mir in der Hütte Vollpension zugesagt

Als ich vor der Hüttentür ankomme, beginnt es zu schneien
Ein Duft von süßem Kaiserschmarrn empfängt mich
Am Stammtisch spielen rastende Bergwanderer Karten

Man wirft das erste Brennholz in den Ofen
Vor dem Fenster fliegen Nebelschwaden vorbei
Mir ist, als flögen Hexen auf ihren Besen dahin

Waldarbeiter von der Forststraße erscheinen zum Mittagsmahl
Sie schütteln den Schnee von ihren Mützen
Dampfende Erbsensuppe wird aufgetragen

Man spricht vom bevorstehenden Kirchweihentenessen
Und vom anschließenden Gang auf den Tanzboden
Die Kürbisernte im heimischen Garten sei recht üppig ausgefallen

Während die Hausfrauen im Tal den Teig für die Kirchweihnudeln vorbereiten
Schleicht eine Nebelfrau über die Forststraße
Sie bleibt lange vor dem Marterl eines verunglückten Waldarbeiters stehen

In der Dämmerung sehe ich vom Fenster aus ein rotes Lichtlein vor dem Marterl brennen
Ich bete einen Oktoberrosenkranz
Am Himmel erscheint ein in Abendrot getauchter Regenbogen

© Karin Stückl

Zitat von Marlis im Beitrag #4

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Liebe Karin

hast mich wieder einmal mit auf den Weg genommen. Hab die Ruhe und die schönen Augenblicke genossen. Danke.

Liebe Grüße, Marlis

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Auch von mir ein Danke für den schönen Ausflug in die Bergwelten und liebe Grüßle von Barbara