Und auf den Bergen liegt schon Schnee

Übermorgen, wenn alles klappt, geht unser Flugzeug auf die Seychellen. Heute war mein letzter Arbeitstag. Morgen gibt es noch einiges zu erledigen. Der Hasenkäfig muss gesäubert und Futter für die Tiere besorgt werden. Am Abend weise ich Maria und ihre Söhne in die Futterzeremonie ein. Ich will den Müll entsorgen und die Sachen für die Reise packen, insofern der PCR-Test von uns Fünfen ein Negativergebnis ergeben hat. Außerdem ist da noch ein Reiseformular auszufüllen, Überweisungen für Björns Buchladen stehen noch aus und ein Anruf bei Vodafone, weil meine Internetverbindung auch mit dem neuen Kabel noch nicht funktioniert. Ich stehe seit Tagen unter Strom, obwohl ich mich auf unsere Reise in den Sommer, den es hier in diesem Jahr nicht gab, freue. Aber ich glaube erst daran, wenn wir unser Quartier auf La Dique bezogen haben. Eigentlich hatten wir diese Reise bereits im Vorjahr gebucht, doch damals war es wegen Corona und ©Franks Tod nicht möglich. Die Flüge waren reserviert und für Frank ist mein Neffe Falk eingesprungen, aber ich bin mir sicher, dass auch mein Mann uns begleiten wird. Vielleicht gibt es dort auch einen Regenbogen. Als ich heute von Arbeit nach Hause fuhr und hinter dem Forst die Berge sehen konnte, waren diese bereits weiß, wie von Puderzucker überzogen.

Wenn alles gut geht, fliegen wir noch einmal in den Sommer, und dann werden wir in den Winter zurückkehren...

© Ingrid Hartung