Kristina machte ihren täglichen Abendspaziergang im nahen Wäldchen. Zurück ging sie durch die Siedlung. Dort wohnten seit geraumer Zeit auch einige Flüchtlingsfamilien. Dunkelhaarige Kinder spielten auf der Straße. Kristina kannte einige von ihnen bereits vom Sehen. Darunter war ein zartes Mädchen mit weichen Locken. Mit ihm hatte Kristina im Vorbeigehen schon des öfteren freundliche Blicke getauscht. Bei der letzten Begegnung lächelte das Kind zutraulich. Dabei trat ein bezauberndes Leuchten in seine großen, dunklen Augen. Während Kristina daran dachte, spürte sie, wie sich eine kleine Hand in die ihre schob. Sie hatte niemanden kommen sehen oder hören. Es war offensichtlich jemand von hinten angeschlichen. Als sich die junge Frau umdrehte, blickte sie in belustigte Kinderaugen. „Ich bin Kristina“, sagte Kristina und klopfte sich dabei mit der Hand auf die Brust. Das Mädchen mit den weichen Locken verstand sofort. Es schlug sich ebenfalls an die Brust und flüsterte: „Jasmin“. Fast zeitgleich rief aus einem nahe gelegenen Haus eine Frau:„Jasmin!“ Und noch einmal „Jasmin! Die Kleine flitze davon, und Kristina ging weiter ihres Weges. Da vernahm sie hinter sich klackend eilige Schritte. Es war Jasmin, die angerannt kam. „Kristina!“, rief sie und fügte viele Wörter in einer fremden Sprache an. Kristina verstand sie nicht, doch sie verstand die Gesten des kleinen Mädchens: „Komm mit“, sollten die ausdrücken. Abermals legte sich die kleine Hand in Kristinas große, und sie zog die Spaziergängerin zu dem Haus hin, aus dem gerufen worden war. In der Tür stand eine junge Frau mit weichen Locken und blickte den beiden freundlich entgegen. Ihre Hände wurden beredt. Kristina möge hereinkommen, drückten sie aus. Entgegen ihrer angeborenen Vorsicht folgte Kristina der Einladung. Die ganze Familie lief sogleich im Wohnzimmer zusammen und begrüßte die Eintretende. Die Frau mit den weichen Locken, die sicherlich Jasmins Mutter war, fragte etwas. Kristina schüttelte bedauernd mit dem Kopf, weil sie es nicht verstand. Da rief jemand aus dem Hintergrund fragend Kristina zu: “Tee?“ „Ja, gerne!“, antwortete Kristina und nickte dabei zustimmen. Sie wurde zum Sitzen aufgefordert, und schon reichte ihr die junge Frau ein Glas. Daraus duftete es köstlich nach Pfefferminze. Als Kristina sah, wie alle um sie herum begannen, das warme Getränke aus ihren Gläsern zu schlürfen, tat sie es ihnen gleich. Ihr Blick fiel auf Jasmin. Das Mädchen sah sie an. Ihre großen, dunklen Augen funkelten wie Edelsteine.
eine Freundin, ehrenamtlich in einem Flüchtlingsheim in München tätig, erzählt mir öfter von solchen Begegnungen wie in Deiner Geschichte. Es scheint also so selten nicht zu sein. Zum Leidwesen aller Beteiligten "stürzen sich die Medien" auf nicht so harmonisch verlaufende Ereignisse. Da entsteht schnell ein "unausbalanciertes Bild".
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