Schneeregen am Martinstag

Schneematsch liegt in der Allee
Ein einsamer Hase auf Futtersuche hat sich dorthin verirrt
Niemand hat ihn zum Gänsebratenessen geladen

Der Hase biegt in die Wiese ein, die zum nun kahlen Fliederbusch führt
Hier hat der Förster ihm gewiss wieder ein paar Krautreste versteckt
Gleich neben dem Winter-Igelhaus ist sein gewöhnlicher Futterplatz

Der Förster hat den Fliederbusch entlaubt
Ein Graupelschauer geht nieder, als der Hase dort ankommt
Es ist, als würden die Stubenmädchen des Himmels den Saal kehren

Kalter, nasser Schnee hat sich auf den kahlen Fliederbusch gelegt
Ein paar Meisenknödel sind daran aufgehängt
Den Hasen hat der Förster vergessen

Sankt Martin reitet auf einem weißen Schimmel vorbei
In den Häusern bastelt man die letzten Laternen für den Umzug fertig
An den hungrigen Hasen denkt niemand

Der Wind bläst den Schnee vom Fliederbusch auf das welke Laub
Von irgendwoher duftet es nach Gänsebraten
Der Hase hoppelt durch das schneebedeckte Laub ins Waldesinnere

Da entdeckt er ein Loch, das zu einem Fuchsbau zu führen scheint
Kleine Fußspuren führen dorthin, die aber keinem Fuchs gehören können
Es muss die Tür zum Reich der Wurzelelfen sein

Als der Hase sich ein Herz fasst und eintritt, wird er herzlich empfangen
Man lädt ihn ein zu überwintern, denn bald würden die Waldwege gänzlich verschneit sein
Dann trägt man Gänsebraten mit Preiselbeeren auf

© Karin Stückl

Eine sehr schöne Geschichte, aber Gänsebraten finde ich dem Hasen gegenüber etwas zu grausam. Da müssten die Elfen eine Ausnahme machen und die wunderbare Waldfruchttorte mit Nüssen, eigentlich für den Sonntag gedacht, servieren. Die mag der Hase nämlich ganz besonders gern.

Ein Ganz liebs Grüßle in Deinen Tag von Barbara

Hallo Barbara,

das macht mich neugierig. Vielleicht geben mir die Elfen einmal das Rezept von der Waldfruchttorte mit Nüssen.

Gruß aus Bayern

Karin