Meine Gefühle

Ich würde gern schreien,
ganz lauthals und schrill,
würd´ gern mich befreien,
mit wildem Gebrüll.

Doch ich sag keinen Ton,
schluck jedes Wort runter,
verdräng Aggression,
zeig mich nur - putzmunter.

Sehr gern würd´ ich lachen,
ganz ohne Bedenken,
Dich nur glücklich machen,
und Lächeln Dir schenken.

Gern würd´ ich Dich lieben,
ohne denken - an Morgen,
Gefühle verschieben,
vergessen die Sorgen.

Ich möcht´ Dir gern sagen,
was Du mir bedeutest,
möcht´s einfach mal wagen,
nur so, leise zumindest.

-

Nein, davon bin ich weit entfernt,
werd´ wie immer nur schweigen,
hab im Leben nie gelernt,
meine Gefühle zu zeigen.

© Horst Rehmann

Schade lieber Horst
wir sind alle Menschen und menschlich wirkt man,
wenn man den Mut hat, seine Gefühle zu zeigen.-
Dann ist man, meiner Meinung nach ganz bestimmt kein Weichei.
Liebe Grüße, Greta

obwohl man ein Lyrikich eines Gedichtes ja nicht zwangsläufig mit dem Autor gleichsetzen muss, möchte ich dir, lieber Horst sagen, dass eben viele Männer dieses Problem haben. Als Kind schon wurden Männer unserer Generation und davor immer so erzogen: Indianer kennt keinen Schmerz". Wie also soll es anders sein, als dass diese Männer gelernt haben, dass Stärke sich zeigt durch Nicht Äussern von Gefühlen.
In der heutigen Zeit und auch unsere Kinder wurden ja ganz anders erzogen. ich weiß noch wie herzzerreissend unser Sohn weinte als sein Hamster gestorben war. und gut so.

LG von Monika

ein sehr nachdenklich stimmendes Gedicht von dir, lieber Horst

viel zu viele Menschen lernen in der Kindheit Gefühle herunter zu schlucken
und nur zu funktionieren in der falschen Hoffnung doch ein wenig Liebe zu
bekommen.

...und die Welt wundert sich dann über den lieben, netten Jungen von nebenan,
der Amok gelaufen ist.

Liebe Grüße
Camaela

Lieber Horst,

Dann schrei doch. Gefühle muss man nicht zeigen, nicht vor allen. Die Leute, die Du wirklich ansprichst, wissen, was du meinst, werden Dich verstehen.

Liebe Grüsse und so long

Ingrid