Zehntes Adventstürchen

Was klappert den da im Kinderzimmer mitten in der Nacht. Es sind markante Geräusche, wie wenn Kinder mit Bausteinen sich etwas bauen. Was oder wer ist das wohl. Ravi schläft tief und fest, seelenruhig in seinem Bett. Da wieder, da rutscht scheinbar etwas nach und da dieses es ähnelt einem klirren. War eben jemand an der Bettdecke? Wie gut das Ravi von all dem nichts mitbekommt und mit einem Wichtelkuss weiter träumen kann.



Am Morgen sah es ganz schön wüst auf dem Fußboden des Kinderzimmers aus. Ravi wusste ganz genau, dass er am Abend alles aufgeräumt hatte. Ungläubig schaute er sich um und lief schnell zu Niko. Dort lagen ein paar seiner roten Legosteine auf und unter Nikos Tisch verteilt. Sicher sind sie dem Wichtel beim Zusammenstecken heruntergefallen. Doch er hatte es geschafft, ein fertig gebauter
Weihnachtsmann stand mitten im Wald.



Und was ist das hier? Da lagen zwei kleine Tütchen mit Lego verpackt. „Sind die für mich?“, dabei betrachtete er sie sehr genau. „Nein, das ist für Aron“ bemerkte Ravi sofort. Er weiß genau, was sein großer Bruder gern hat. „Er ist doch gar nicht hier? Oder doch?“ Ravi schaute in allen Zimmer nach, doch von seinem großen Bruder war keine Spur. Er legte die eine Tüte bei Seite, um sie ihm zu geben, wenn sie sich sehen. Die zweite öffnete er sofort und schüttete sie behutsam auf den Tisch aus und baute mit Herzenslust das Tier zusammen. Danach spielte er mit seinen neuen Gefährten und ging zur Oma. Kann ich Aron Anrufen? Ich will ihn was zeigen. Möchtest du ihn anrufen oder sehen? Forschte Oma nach, Ravi schlug sich leicht mit der Hand an den Kopf und sagte lachend: „Ich will ihn sehen“.

Nach zwei Versuchen erreichten sie Mama Bella und Ravi plauschte ausgiebig mit Mama und seinem großen Bruder Aron. Dabei Ravi beinahe das zu zeigen, was er ihm doch unbedingt zeigen wollte. Ein jeder spürte, dass es höchste Zeit wird, dass sie sich bald wieder in die Arme schleißen können. Doch ein paar Tage wird es noch dauern bis es so weit ist. Ein klein wenig traurig war Ravi schon als sie das Videogespräch beendeten. Es wurde auch draußen auch schon langsam Dunkel und Opa hatte noch eine Überraschung für Ravi.

„Möchtest du wissen, wo der Weihnachtsmann wohnt? Möchtest du sein Haus mal sehen? Es seht im Wald und leuchtet mit ganz vielen Lichtern“. Gemeinsam fuhren sie zum hell erleuchteten Haus und Ravi kam aus dem staunen nicht heraus. Überall gab es etwas zu entdecken.

Hast du den dein Wunschzettel schon geschrieben? Fragte Opa Ravi bei der Heimfahrt. Na dann wird es aber Zeit. Für heute ist es zu spät, morgen kannst du ihm ja schreiben.

Was das so herrlich duftet, in der Nacht erfahrt ihr Morgen.

© Petra-Josephine