Ob es in der Kriegs- und Nachkriegszeit wirklich so schön war, wage ich zu bezweifeln. Die Mütter mussten schon erfinderisch sein, mein den Kindern eine Freude bereiten zu können. Es ist die Erinnerung, die diese Zeit schön malt.
Liebe Sabine, entgegen meiner Gewohnheit, möchte ich diesmal antworten. Es ist nicht nur die Erinnerung, die schön malt. Es war damals schön.
Ohne ihren Erfindungsreichtum hätten die Menschen im Deutschland der Nachkriegszeit schwerlich überleben können. In der Weihnachtszeit wuchsen sie diesbezüglich über sich hinaus. Erst als ich fast erwachsen war, wurde mir erzählt, dass meine Mutter in der Adventszeit heimlich bis in den Morgen hinein Anziehsachen für ihre Kinder und die Puppenkinder ihrer Tochter strickte. Dazu mussten zunächst einmal Strickwaren aufgetrieben, aufgeribbelt, gewaschen, gespannt, getrocknet und zu Knäuel aufgewickelt werden. Mein Vater werkelte nächtelang im eiskalten, schlecht beleuchteten Keller an einem Kettenkarussell für seinen kleinen Sohn. Material dafür hatte er für Aushilfsarbeit ergattert. Rund ums Jahr gab es wenig zu essen, aber an Weihnachten war immer etwas Gutes auf dem Tisch. Ich weiß nicht, wie die Leute das damals angestellt haben. Es wurde halt überall gehamstert und getauscht. Das Schönste, an das ich mich erinnern kann, war, dass alle Kinder keine Ahnung hatten, ob ihnen das Christkind überhaupt etwas bringen würde und wenn ja, was. Das Warten auf die Bescherung und die Anspannung zuvor sind mir tief in Erinnerung geblieben. Auch das Beieinandersein an den Feiertagen. Da brannte ein Feuer im Ofen im Wohnzimmer. Üblicherweise war sonst nur in die Küche geheizt.
Ich möchte die Erinnerungen an die Weihnacht meiner Kindheit nicht missen, und ich bedauere alle Kinder im heutigen Überfluss, weil ihnen der Weihnachtszauber genommen ist.
Zitat von JuttaGo im Beitrag #4Liebe Sabine, entgegen meiner Gewohnheit, möchte ich diesmal antworten. Es ist nicht nur die Erinnerung, die schön malt. Es war damals schön.
Ja genauso ist es, liebe Jutta, die Festlichkeit ging verloren. Ich erinnere mich daran, dass man sich über eine Tafel Schokolade oder eine Orange freute. Der Überfluss macht stumpf.
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