Das Haus der Kavaliere

Historisch so in alten Mauern
können manch' Gefahren lauern.
Deshalb wach' ich also hier
verkleidet als ein Musketier.

Diese einmal drei im Bunde
durchstanden manche Geisterstunde.
Halfen Schlimmes zu verhindern
konnten viele Schmerzen lindern.

Edel waren diese Freunde
hielten ein gegebenes Wort.
Zum Fürchten brachten sie die Feinde
schlugen Rüpel mit dem Degen fort.

Den Frauen waren sie galant
gingen oftmals früh zu Bette.
Facebook war noch unbekannt
und man hielt auf Etikette.

Auf diese hat man streng geschaut
und später für manch' heißen Spross
ein Kavalierhaus hin gebaut
als Zierde für das keusche Schloss.

In einem solchen weilen wir
und hör'n von fernen Zeiten
als Anstand, Ehre, Kavalier
den Alltag noch begleiten.

Alter Tradition zum Spotte
ward irgendwann die Zeit dann krank
und aus dem ehrenwerten Orte
wuchs eine ordinäre Bank.

Die konn't die Zeit nicht überdauern
am historisch schönen Platz.
Da hilft es auch nicht nachzutrauern
verloren ist der alte Schatz.

In unserer Welt voll Wohlstand pur
sucht man die Kavaliere
man hört da in Erinnerung nur
vom Charme der Musketiere.

Heut' wäre dringender denn je
ein Kavalier-Haus eine zündende Idee.
So würde solches Neuerwachen
wohl überall Furore machen.

Mit Kunst, Erziehung und Kultur
genannt sei dies als Beispiel nur
erhielt' durch solchen Musentempel
manch' grosser und auch kleiner Ort einen markanten Stempel.

Dies wär' ein Zeichen von nicht vielen
für das es lohnt, den Musketier zu spielen.

© Hartmut Otto