Grauer Tag am Ostseestrand

Der Westwind treibt die Wolken geschwinde
Segelboote sammeln sich für die große Fahrt
Möwen suchen nach Futter

Irgendwo in der Tiefe vermute ich den Wassermann
Grüne Nixen stelle ich mir als seine Hofdamen vor
Bernsteinschätze erahne ich in seinen Glasvitrinen

Könnte ich nur auf seiner Gästeliste stehen
Ich brächte grüne Blumen aus Krepppapier als Gastgeschenk mit
Sein Butler läse mir jeden Wunsch von den Augen ab

Ein Alleinunterhalter säße am Piano und sänge Melodien des Meeres
Ich gäbe mich als Mezzosopranistin zu erkennen
Tränen würden die sehnsuchtsvollen Melodien mir in die Augen treiben

In der Küche würde man Sprotten zum Abendessen bereiten
Der Wassermann würde mich in seine Ahnengalerie führen
Nachtgespenster würden sich zu mitternächtger Stunde dazugesellen

In der Wassermanns-Bibliothek läse ich Reiseberichte längst vergangener Tage
Im Ballsaal trüge man erlesenste Abendkleidung
Eine Nixen-Quadrille schwebte über das Parkett

Am Tag nach der Ballnacht schriebe ich eine Postkarte an den Wassermann
Die Nixen hätten eine unvergessliche Choreographie gehabt
Der Küchenchef sei wirklich einzigartig gewesen

Dann winkte ich einem Bootsmann, der gerade vorbeisegelte
Mein Reisebericht aus der Welt des Wassermannes und der Nixen würde ihn faszinieren
Wir würden Tee mit Rum aus mit Nixen bemalten Tassen trinken.

© Karin Stückl

Liebe Karin,

so kann man sich den grauen Ostseestrand schön träumen. Ein buntes Bilderbuch entsteht vor meinem inneren Auge.

Lieben Gruß von Sabine

Liebe Karin, welch ein musikalischer Reisebericht ins Kühle Nass, berauschende Eindrücke malen Bilder ins Meer.

Liebe Grüße Petra-Josie

Liebe Karin ich bin auch beeindruckt von deiner Fantasie und mir gefällt deine Art zu schreiben.
LG Heike