Die Gartenparty des Heide-Imkers

Sonnengelb ist das Tischtuch das er ausgebreitet hat
Er ist gerade dabei, die Servietten zu falten
Das Summen der Bienen ist sein einziges Alltagsgeräusch

Die Blumenwiese vor seinem Häuschen ist bunt und duftet nach grünen Gräsern
Vor seiner Scheune weiden zwei weiße Ziegen
Bald wird das Geräusch des Türklopfers ertönen

Er muss noch die silbernen Kuchengabeln blankreiben
Der Erdbeerkuchen ist ihm gut gelungen
Für die Mitbringsel der Gäste hat er Blumenvasen bereitgestellt

Er erwartet den Förster, den Köhler und den Müller
Rasch nimmt er noch ein Kamillen-Fußbad
In seinem Eiskeller steht der kalte Tee bereit

Für den Abend benötigt er keine bunten Lampions
Grüne Glühwürmchen werden statt dessen leuchten
Auf dem Speisezettel stehen Grünkern-Bratlinge

In gläsernen Dessertschalen hat er Waldmeistergrütze vorbereitet
Wie gut könnte er eine Servierhilfe gebrauchen
Am liebsten eine solche aus dem Reich der Wald Feen

Diese würde ein eigenes Kochbuch mitbringen
Waldzwerge würden den Spüldienst übernehmen
Der Mann im Mond würde als Ehrengast herniedersteigen

Doch da reißt das Erscheinen des ersten Gastes den Heide-Imker aus seinen Träumen
Es ist die Frau des Köhlers, die ihn dafür tadelt, das er vergessen hat, die silberne Zuckerzange in die Zuckerdose zu legen
Ihn darauf hinweisend, dass er für den Tischdienst nicht geeignet ist, übernimmt sie diese Aufgabe

© Karin Stückl

Liebe Karin,

Du zauberst immer eine wunderschöne Stimmung in Deine Zeilen. Man kann sich alles bildlich vorstellen. Schade, dass ich nicht eingeladen war

Liebe Grüße von Greta