Als Alex seine Braut sah, wie sie von Kalles Hand zu ihm geführt wurde, konnte er sein Glück nicht fassen. Petra trug ein dunkelgrünes Samtkleid mit einem weiten Rollkragen, als ob sie sich abgesprochen hätten, beide hatten grün gewählt, die Farbe der Hoffnung. Petra war tadellos geschminkt, vor allem ihre dunkleren Augenbrauen wirkten auf ihn atemberaubend, und ihre schmalen Lippen mit dem dezent aufgetragenem dunkelroten Teint, versetzten ihn nahezu in Panik. Natürlich war ihm klar, dass Jaqui eine große Aktie an Petras Erscheinungsbild hatte. Petra selbst legte keinen Wert auf äußerliche Veränderung mittels kosmetischer Mittel. Sie war natürlich, und das schätzte er an ihr. Aber der heutige Tag war etwas Besonderes. Sie standen sich schweigend in der Eingangshalle des Standesamtes gegenüber. Kalle, der seinen Arm von Petra weggeschoben hatte, blickte verträumt zu Mandy, die laut gemeinsamen Beschluss an der Hochzeit teilnehmen durfte. Jacqui lächelte Karsten verzückt an, und Petra betrachtete tiefsinnig ihren Bräutigam. Alex trug braune Nadelcordjeans, ein weißes Leinenhemd, Landrover und einen grünen Westover. Um das inzwischen nahezu bedrückende Schweigen zu brechen, sagte Petra leise. "Weißt du Alex, ich habe mir immer versucht vorzustellen, wie du in einem Anzug aussiehst, und ich habe gedacht, heute finde ich eine Antwort darauf." Sie blickte zärtlich zu ihm auf. Er lächelte verlegen. "Es gab einfach kein Jackett, in das mein breites Kreuz gepasst hätte. Und außerdem ist ein Anzug ein Bekleidungsstück, das ich eher zu einer Beerdigung wählen würde. Es tut mir leid, Petra. Er schwieg betroffen, ehe er beglückt hinzufügte. "Aber du siehst so wunderschön aus wie noch nie, Petra." Jetzt war es an ihr, betroffen den Blick zu senken. "Das ist allerdings ein sehr fragwürdiges Kompliment." "Wieso?", brachte er heftig hervor. "Weil ich nie wieder so schön sein werde. Es ist einzig und allein Jaquis Verdienst." Sie lächelte ihrer Freundin liebevoll zu. Alex war verlegen. Er wußte nicht, was er darauf erwidern sollte. "Vielleicht bringen wir die Zeremonie jetzt erstmal hinter uns!", schlug er vor, und die sechs jungen Leute begaben sich in den Trausaal des Standesamtes.
Eine Stunde später versandten Petra und Alex zwei Telegramme gleichen Inhalts. Das erste war an ihre Familie in Leipzig, das zweite an ihre Schwester in Steinhöring adressiert. Petra hatte Alex auf dem Postamt noch einmal ausdrücklich gefragt. "Hast du wirklich niemanden, dem du unsere Hochzeit anzeigen möchtest?" Er schüttelte vehement den Kopf. "Nein Petra, ich habe nur dich." Sie lehnte den Kopf an seine Brust. "Und ich liebe meinen frischgebackenen Ehemann über alles", sagte sie etwas wehmütig. "Und ich habe Angst, du könntest es dir über Nacht anders überlegen.", gab er zu bedenken. "Das könnte dir so passen!", widersetzte sie angriffslustig. "Du hast heute ja gesagt, und zwar zu mir. Oder muß ich deine Entscheidung in Zweifel ziehen?" Er zog sie fest an sich heran. Sie spürte sein Verlangen. Wie sollten sie die Zeit überstehen, in der sie nicht mehr miteinander schlafen konnten?
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