Ich wollte eigentlich früh zu Bett

Müd‘ bin ich, kann kaum noch stehen,
ich sollte jetzt mal schlafen gehen.
Schau auf die Uhr, es ist jetzt Zeit
weil morgen früh der Wecker schreit.
Etwas Zeit wär‘ noch von Nutzen,
ich muss ja noch die Zähne putzen.
Blick in die Küche, kann’s nicht fassen.
Ich kann den Abwasch so nicht stehen lassen.
Ich werde jetzt zur Spüle streben,
wer mag schon, dass die Essensreste leben.
Nach Erledigung der Tat
schlurf ich endlich, jetzt ins Bad.
Blick in den Spiegel, welch ein Schreck,
der Bart müsste jetzt auch mal weg.
Gesicht rasiert und Haar gewaschen,
suche nur noch was zum Naschen.
Noch während ich nach Nahrung such‘
finde ich ein gutes Buch.
Wollte es bei Seite schieben
bin dann darin hängen geblieben.
Nur ein Kapitel oder Zwei,
am Ende wurden es dann Drei.
Gerade wollte ich ins Bett,
da fiel mir ein, das Internet.
Ich muss ja noch ´ne E-Mail schicken
und noch ein paar Links anklicken.
Mitternacht ist schon vorbei
sehe die Uhr, es ist halb zwei.
Am Schienbein tritt mich irgendwas
ich denke mir: „Was ist denn das?“
Ein kleines Männchen, wütend, fleht:
„Gehe endlich mal ins Bett.
Ich möchte auch nach Hause gehen.“
Höre ich das Männlein flehen.
Ich muss als Sandmann dafür sorgen,
dass alles schläft, bis hin zum Morgen.
Ich geh ins Bett, lösche das Licht
und schwör´ mir: „So spät wird es morgen nicht.“



© Michael Jörchel

Wunderbar beschrieben Michael. Bis auf das rasieren kenne ich das auch.

Hier noch was und da noch was und schon ists wieder verd.... spät.

Klasse
Karin

Lieber Michael,
mir erscheint nie ein kleines Sandmännchen,
werde eigentlich gegen 23.30 erst richtig aktiv
und meine dann gegen 2.30h: nun wird es Zeit
bin trotzdem schon gegen 6h wach,
wenn man älter wird, glaub ich ,
braucht man immer weniger Schlaf,
Aber da ich morgen meine große Fotoausstellung hab,
werde ich gleich vielleicht noch ein paar Seiten lesen,
dann aber ruhen, ob dann Orpheus mir in seinem Arm
die nötige Ruhe gibt, weiß ich noch nicht, aber ich hoffe es.
Ich schick ihn dann zu dir.
Lieben Gute-Nacht-Gruß
Eveline

Lieber Michael,

Das kenne ich, besonders nach unserem tollen Urlaub, finden wir abends einfach kein Ende. Ich bin glücklicherweise ein Mensch, der mit wenig Schlaf gut zurecht kommt. Und ich bin, egal, wie lange es abends geht, ein Frühaufsteher. Schließlich muss man viel schaffen und darf auch nichts verpassen.

Liebe Grüsse aus Oberbayern und so long

Ingrid

Habt Dank für eure Anteilnahme.

Jedenfalls versuche ich ganz oft, früh ins Bett zu gehen aber irgendwie denke ich, dass mir die Arbeit dann am nächsten Tag weggelaufen sein könnte, was aber auch nicht das Schlechteste wär.

Ich wünsche ein erholsames Wochenende.

Lieber Michael -

kannst zukünftig beruhigt früher zu Bett gehen,
denn die Arbeit läuft dir definitiv NICHT weg

Naja, mal sehen, zumindest das Geschirr mit den Lebensmittelresten könnte schon eine gewisse Art von Leben entwickeln. Vielleicht läuft es ja dann auch einmal davon.

Lieber Michael,
hast Du wunderbar beschrieben,diesen Abend.
Es ist ein Griff aus dem Leben.
Jeder wird so ein Situation schon mal selbst erlebt haben.
Liebe Grüße
Karl