Morgens

Der Wecker schreit mir ins Gesicht.
Nein, aufstehen mag ich heute nicht.
Schau aus dem Fenster, alles trüb.
Heute hab’ ich keinen lieb.

Die Vögel quietschen in den Bäumen.
Wie gerne mag ich weiterträumen.
Die Pflicht gewinnt, Faulheit verliert,
ich schlurf ins Bad, nun wird rasiert.

Den Typ im Spiegel kenn’ ich nicht,
ich wasch’ ihm trotzdem das Gesicht.
Der Kopf der schmerzt, die Knochen knacken,
im Rücken spür’ ich, stark, ein Zwacken.

Find’ ich auch morgens alles Mist,
weiss ich doch stets, wie schön das Leben ist.

Wenn der Tau
auf den Blättern tanzt
und die Sonne ihre ersten
warmen Strahlen ins Leben schickt,

Wenn die Vögel morgens
ihre Kehlen schwirren lassen
und die Blumen ihre Kelche öffnen,

Wenn die Luft rein und sorgenfrei ist
und der Tag noch unter Spannung steht,

Dann ist mir so glücklich zumute,
dass ich vor Freude springen
und die ganze Welt umarmen könnte.

© Michael Jörchel

Oh Michael, ich kann dich gut verstehen !

Den ersten Teil deines Gedichtes darf ich nun überspringen, ich geniesse es ohne diesen Wecker aufzustehen und kann dir nur sagen,

es ist einfach schön erst hier anzufangen :

Wenn der Tau
auf den Blättern tanzt
und die Sonne ihre ersten
warmen Strahlen ins Leben schickt,.......................

Ach ja... ich schließe mich da voll und ganz Karin an

Gefällt mir, dein Gedicht - wirklich KLASSE geschrieben,
hat mir ein Schmunzeln gezaubert

"Den Typ im Spiegel kenn ich nicht,
ich wasch ihm trotzdem das Gesicht" = zum TOLL

Danke,es freut mich, dass ich nicht der einzige bin dem es so geht.

Es beschreibt irgendwie die Übergangsphase zwischen Igitt, jetzt schon aufstehen, heute werde ich früher ins Bett gehen (was natürlich nicht gelingt) und eigentlich ist das Leben doch schön, wenn man erst einmal wach ist und die Augen für seine Umwelt hat.

Ich wünsche ein sonniges Leben.

Lieber Michael,

obwohl ich den ersten Teil deines Gedichtes nicht so wirklich nachvollziehen kann, denn ich bin immer froh, wenn mich das Klingeln des Weckers (meistens drücke ich es vorher sowieso weg) aus dem schon ewigem Wachsein erlöst, gefällt mir das Gedicht, vor allem der zweite Teil, sehr gut.

Liebe Grüße aus Oberbayern und so long

Ingrid

Hallo Liebe Ingrid,

ich bin eigentlich auch eher so ein Typ des zweiten Teils.
Aber manchmal ...

Daran merke ich auch wieder, dass es besser ist wenn ich manchmal eine Zeit verstreichen lassen sollte um über etwas nachzudenken bevor ich, spontan und aus einer plötzlichen Gefühlsregung heraus, vielleicht falsch reagiere.

Liebe Grüsse
Michael