Ich bin allein, du bist zu zweit.
Alleine komm ich wohl nicht weit.

Du hattest alles mir geschworen.
Nun hab ich die Geduld verloren.
Meine Freundin ist sie einst gewesen,
bis sie hat dich aufgelesen.

Sie hat dir wohl viel vorgeschwärmt.
Mein Herz hat es nicht so erwärmt.
Und dieses Blinkern in dem Blick,
wie ungern denk ich dran zurück.

Von der Party seid ihr fortgegangen.
Sie hat sehr fest an dir gehangen.
Ein Lächeln, Händeschütteln und ein Kuss.
Ich wusste, dass ich gehen muß.

Und so ging ich meiner Wege,
obwohl ich da auch Zweifel hege.
Vielleicht seid ihr ja jetzt ein Paar.
Doch sie ist nicht, was ich mal war.

Ich bin allein. Ich seh es ein.
Du willst mit ihr zusammen sein.

©

Ingrid Hartung

Trennung schmerzt, liebe Ingrid -
eine verratene Liebe noch viel mehr...

aber die Zeit kommt, wo man nicht nur akzeptiert,
sondern auch erkennt, dass "er" nicht der Richtige war.

Trotz Ausdruck von Schmerz liest sich dein Gedicht darüber sehr ruhig, so als stehst du eine Ebene darüber

Man muss akzeptieren!
Aber gerade weil es sich um gebrochene Schwüre handelt, dazu noch mit der besten Freundin, scheint eine Akzeptanz nicht nur unerträglich sondern gar unmöglich, trotz des Wissens das man es muss.
Der Weg dorthin ist mit Schmerzen und Alleinsein geplastert, und oftmals dauert es recht lang, bis man am End-Punkt ankommt.

Zeilen von dir, liebe Ingrid, bei denen man mitfühlt.

Akzeptanz, liebe Ingrid, ist etwas, was viele heute nicht mehr haben oder nicht mehr wollen, denn es ist scheinbar schwierig geworden, jemanden oder etwas zu akteptieren, ohne über seinen eigenen Schatten springen zu müssen.

"Doch sie ist nicht, was ich mal war."

Diese Zitat aus Deinem Gedicht ist mir persönlich besonders nahe gegangen, denn viele sehen nicht, was sie hatten und was sie wiederbekommen, hier ist nur "Kurzsichtigkeit" angesagt. Schade drum.

Ein tolles Gedicht.

Liebe Grüße

Jürgen