Schwarzer Anzug, schwarzer Hut, ob schwarzer Schlips wohl nötig tut? Weißes Hemd und schwarze Schuhe, so bring ich einen Freund zur Ruhe.
Vor mir auf dem Leiterwagen, wird ein Sarg hinaufgetragen. Da liegt er drin ganz ohne Stolz, in einem Sarg aus Eichenholz.
Er dient nicht mehr als Schauobjekt, sein totes Antlitz ist verdeckt. Viele Blumenkränze, Trauerschleifen, ein letzter Gruß, wer kann’s begreifen?
Da ich jetzt in der Reihe bin, zieht`s mich auch zum Friedhof hin. Wir haben leichten Sonnenschein, der Wagen poltert über Stein.
Ich sehe ein Loch, ein Haufen Dreck, die Träger nehmen ihn jetzt weg. Es wird geweint und still gelitten, der Sarg ist in die Gruft geglitten.
Ich nehme die Schaufel schnell zur Hand, bedeck den Sarg mit etwas Sand. Gebeugte Häupter, Trauerminen, viele Menschen sind erschienen.
Und ich atme saure Luft, im Angesicht der Grabesgruft. Der Pastor betet, spricht belesen, Ein guter Mensch sei er gewesen.
Er spricht von ewiger Himmelsruh`, die Trauernden, sie hören zu. Er kannte zwar den Toten nicht, doch das zeigt nicht sein Gesicht.
Die Zeremonie neigt sich dem Ende, er schüttelt Trauernden die Hände, und eilt mit schnellem Schritt davon, der nächste Tote wartet schon.
Zeit hab ich mir heut genommen, für die Beerdigung frei bekommen. So lauf ich mit zum Caféhaus, dort gibt es einen Trauerschmaus.
Dort wird geschmatzt, sehr laut und deutlich. Über den Toten spricht man freundlich, weil man über diesen ohne Groll auch nichts Böses sagen soll.
Und aus dem Heuchler vollen Mund, tun sich dann Worte kund, die reichen nicht dem Tod zur Ehre. Sie greifen völlig in das Leere.
Und ich denke still bei mir, genau so geht es einmal dir. Mach ich einmal die Augen zu, so bringt mich anders doch zur Ruh.
Es sollen vor meinem Grabe stehen, nur Freunde die ich gern gesehen. Alle anderen geht hinfort, Zum Heucheln ist dies nicht der Ort.
Brecht mit allen Etiketten, wollt ihr meine Seele retten. Welcher Freund wird es wohl wagen, ein ehrliches Wort am Grab zu sagen.
Wird ihm dieses nicht gelingen, Soll er dies Gedicht vorbringen. Lasst danach mich dann allein, von nun an muss ich’s immer sein.
Auf meinen Tod gibt’s nichts zu essen, ihr sollt mich möglichst schnell vergessen. Auf meinem Grab ein kleiner Baum, ein flacher Stein, das ist mein Traum.
Ich wünschte mir ich könnte sehen, wie in dem Baum die Winde wehen. Dieses Sprüchlein klein gesehen sollte auf meinen Grabstein stehen:
“Durch meinem Herzen großer Wunden hab ich jetzt zu mir selbst gefunden.” Lasst die Kirche aus dem Spiel, sie gab im Leben mir nicht viel.
Freunde tut’s auf diese Weise. So leitet mich zur letzten Reise.
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