Die Suche nach dem Ich

Ein Gedanke will mich necken
geht partout nicht aus dem Sinn
wo kann sich das Ich verstecken
Seele du, in mir tief drin.

Niemand konnt bisher beweisen
ob und wo sie wird wohl stecken
der Gedanke geht auf Reisen
das Geheimnis aufzudecken.

Bei seinem Trip zu den Organen
hat er seinen freien Lauf
nimmt auf seinen Körperbahnen
Überraschung gern in Kauf.

Erster Stopp gleich an den Ohren
die wird er auf Antwort drängen
nur fürs Hören auserkoren
lassen diese sich bloß hängen.

Kurz der Weg hin zu den Augen
denn es kann doch sehr gut sein
dass diese gut zum Sehen taugen
beim Suchen nach der Seele Heim.

Traurig blicken beide nieder
schaun verloren ins Geschehn
schließen schamhaft ihre Lider
weil nirgends sie etwas gesehn.

Die Nase hat dafür Gespür
grübelt der Gedanke
begibt sich auf den Weg zu ihr
und murmelt leise Danke.

Verschnupft kann diese nur verneinen
kein Geruch hier in der Nähe
was im Großen oder Kleinen
einer Seele ähnlich sähe.

Eh' das stete laute Niesen
sich mit bakterieller Wucht
auf den Gedanken kann ergießen
hat er das Weite längst gesucht.

Wo soll ich suchen, denkt vernießt
der Gedanke halb im Scherz
am besten gleich im warmen Herz
das von Gefühlen übersprießt.

Zuvor noch eine kurze Rast
am Mund nebst seiner Zunge
ob er die Seele wohl erfasst
dann geht es schnurstracks Richtung Lunge.

Die Lunge indes in guter Weile
will ihn stürmisch empfangen
der Gedanke auf Reisen in Eile
nur an die Wahrheit gelangen.

Dein Atem riecht fade
das scheint mir suspekt
erspar mir die Frage
hier ist die Seele niemals versteckt.

Zum Herzen der Weg ist nicht mehr weit
ihm schlägt auf suchenden Wegen
Liebe und wärmende Herzlichkeit
in rhythmischen Wellen entgegen.

Herzlich Willkommen, was willst du mich fragen
hörst du als Gruß meine Klappen schlagen
die geben nötigen Druck ins Getriebe
bei Adam und Eva auch Lust für die Liebe.

Überall muss ich verkünden
die Suche sieht gar traurig aus
hier lass mich die Gesuchte finden
bei dir vielleicht ist sie zu Haus.

Oh nein, du findest sie bei mir nicht
kann das Herz nur traurig verneinen
die Seele ist ein magisch Licht
im Tod mag sie tröstlich uns scheinen.

Sie ziehet aus dem Körper fort
hinauf in ferne Weiten
an einen unerschlossenen Ort
dem Meere aller Möglichkeiten.

Du, der Gedanke, der im Kopf entstand
hast das Glück für dich allein
als Teil von ihr, die niemand fand
vielleicht - für immer da zu sein.

© Hartmut Otto

Zitat von Hartmut im Beitrag #4

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Liebe Eleonore, herzlichen Dank für Deinen Applaus. Einen schönen Sonntag wünscht Hartmut

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Danke lieber Hartmut... den wünsche ich dir auch!