Emmi Maus vom Steinacker

Bunte Geschichten für Kinder

Familie Hoppel hatte Matz einen alten Schal und eine alte Mütze von Fritz geschenkt. Damit der Schneemann nicht kalt haben sollte. Jeden Abend bevor Matz ins Bett musste, lief er noch einmal vor die Tür um zu sehen ob der Schneemann auch noch da war. Er glaubte, der Schneemann könnte weglaufen, wenn er nicht darauf achtet. Er glaubte an das Christkind und den Weihnachtsmann. Genau wie wir, obwohl wir ja älter waren. Es war Familienbrauch vier Wochen vor Heiligabend Wunschzettel für den Weihnachtsmann zu schreiben. Papa Bert sammelte die Zettel ein packte sie in einen kleinen Sack und verschloss diesen mit einem roten Band. Diesen Sack trugen wir dann nach draußen und versteckten ihn in einem Baum der unweit unserer Tanne wuchs. Papa Bert erzählte uns dann immer dieselbe Geschichte: „Ihr müsst wissen, Wunschzettel haben ihre eigene Magie. Je fester der Schreiber an seinen Wunsch glaubt, umso heller leuchtet dieser in der Nacht. Wenn dann die Menschen und Tiere ihre Ruhe gefunden haben, der Mond hell am Himmel steht und die Eule die Dunkelheit begrüßt, dann machen sich die Wichtel vom Weihnachtsmann auf den Weg zur Erde. Sie suchen nach den Wunschzetteln überall wo helle Lichter funkeln. Mann darf sie dabei aber nicht stören, sonst nehmen sie die Wunschzettel nicht mit.“
Matz, unser Kleinster, sah dann mit großen Augen Papa Bert an: „Papa, ich werde ganz leise sein und schön schlafen. Glaubst du, die Wichtel finden unseren Sack?“
Papa Bert drückte ihn dann ganz feste an seine Brust.
„Sie werden unseren Sack finden. Du musst nur feste daran glauben und brav sein. Dann klappt das schon. Wirst es sehen.“
Vorfreude auf das was kommt ist das Schönste.
Unser Wurzelhaus wurde richtig schön geschmückt.
Mamma Elli und ich hatten aus Tannenzweigen Girlanden gebastelt. Lilli und Kati machten Strohsterne. Joe malte mit Matz die Krippenfiguren wieder neu an. Damit sie am Heiligen Abend wieder richtig strahlen konnten.

© Heike Altpeter