Die Wettermacher

Es hilft kein Schimpfen und kein Toben,
wieder kam Heut nichts von oben,
die Hitze flimmert unverdrossen,
lang hat es hier nicht mehr gegossen.

Zeus, Petrus, Thor, die Wettermacher,
sorgen derzeit nicht für Lacher,
sie haben sich längst, ungelogen,
aus dem Geschäft zurückgezogen.
Und fühlen sich nicht Ernst genommen,
der Mensch hat’s in die Hand genommen,
erwärmt mit Eifer ganz allein,
sein kugelrundes, trautes Heim.
Die Mitbewohner alle leiden,
unter derart heissen Zeiten.

Und wenn du denkst, es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Wölkchen her,
wächst schnell zu einem großen Nimbus,
zur Freude von Zeus, Thor und Petrus.
Kann man denen das verübeln,
wenn es dann schüttet wie aus Kübeln?

Die Hitze hat den Geist verwirrt
und der Poet im Kreise irrt.
Nach oben geht ein Stoßgebet,
das zu den Wettermachern weht;
O kommt zurück nach alter Sitte,
versorgt uns mit der goldenen Mitte!

© Roland Rothfuß