Hans Wurst

oder des Königs neue Kleider

Des Froschkönigs Stylist, Hans- Dieter,
spricht zu seiner Majestät,
der neueste Trend zur Zeit ist Flieder,
weshalb man jetzt in lila geht.

So lässt der Adjutant Hans- Herrmann
die allerfeinsten Stoffe holen,
aus Mailand, und aus Amsterdam,
selbst aus dem weit entfernten Polen.

Flugs eilt der Hofschneider Hans- Peter
geschwind in des Herrschers Palast,
nimmt Maß, schneidet zu und dann näht er,
bis alles sitzt und perfekt passt.

Sein Kammerdiener, der Hans-Kalle
hilft seiner Hoheit ins Gewand,
schließt akkurat die letzte Schnalle,
am königlichen lila Samt.

Der eitle Teichregent hält Hof
in seinem Biofeuchtgebiet,
die Untertanen finden's doof,
weshalb auch keiner niederkniet.

Nur sein jüngster Sohn Hans-Walter,
spricht, was alle denken, aus,
Mann, wie peinlich bist du, Alter,
wie ein Hans-Wurst siehst du nun aus.

Da jubelt ihm das Froschvolk zu,
das ist ein rechter Königssohn,
der Alte soll zur lila Kuh,
den Jungen woll'n wir auf dem Thron.

Und die Moral von dem Gedicht,
nicht jede Versuchung ist (z)smart,
besser ist manchmal ein Verzicht,
in lila wirkt kein Frosch apart.

© Sabine Müller

Also Bienchen,

ich weiß gar nicht, worüber du dich erregst. Weshalb sollte seine Majestät nicht mit der Mode gehen? Ich finde, es kleidet ihn gut.

Liebe Grüße
Sabine