Ein schöner Tag

Eigentlich war es, nein, es war ein schöner Tag. Ein Tag, der dazu animierte, ihn und das Leben zu genießen. So beschlossen wir, meine Frau und ich, nach getaner Haus und Gartenarbeit, den Nachmittag mit einem entspannenden Spaziergang im nicht weit entfernten, künstlichen, aber sehr schön gestalteten Stadtpark zu verbringen. Dort aber stellten wir fest, dass sich diese Idee unerwartet großer Beliebtheit erfreute. In dem kleinen, aber netten Gartenkaffee war ein Verweilen wegen Platzmangel in absehbarer Zeit ein unmögliches Unterfangen.

Wir aber, Menschen schneller Entschlüsse und wohl motiviert durch den in unseren Ohren klingenden, immer wieder von Kinderlachen begleiteten Lärm lenkten unsere Schritte in Richtung Kinderspielplatz. Ach, wie sich die Bilder gleichen. Alles was irgendwie zum Sitzen geeignet war, war von jungen Müttern, oder den Omas der fröhlichen Lärmerzeuger mit Beschlag belegt. Während wir noch suchend einher schlenderten, muss uns der Himmel beobachtet und sein Herz für uns entdeckt haben. Denn genau vor uns wurde eine Bank frei. Nur ein einzelner Mann blieb sitzen und schaute etwas verträumt auf das emsige Treiben.

Während wir, Händchen haltend, ab und zu verliebte Blicke wechselnd, den Kindern zusahen, verging die Zeit im Eileschritt. Aus unseren Wachträumen geweckt wurden wir etwas unsanft von zwei Polizisten. Sie bemerkten es wohl, denn einer von ihnen stotterte eine Art Entschuldigung. Den Herrn neben uns auf der Bank nahmen sie nicht zur Kenntnis. Dann sprach der Beamte mit wie ich fand, etwas zu lauter Stimme, wir suchen einen Mann, so um die 40-45 Jahre, der hier auf dem Spielplatz Kinder anspricht und sich ihnen unsittlich nähert. Noch im ersten Teil der zweiten Frage" Haben sie vielleicht" meldete sich der Mann von der Bank aufgeregt gestikulierend, lautstark auf sich aufmerksam machend, mit den Worten: " Ich mache das, ich mache das. Ich brauche den Job!"

© Hano