Seit Florian den Kindergarten besuchte, fühlte er sich groß. Seine Mutter sagte oft zu ihm: „Mein Großer“. Das stimmte, denn Florians Schwester war jünger als er. Eines Tages kam Florian aufgeregt nach Hause. Es war ein neuer Junge in seine Kindergartengruppe gekommen. Der hatte kohlrabenschwarzes, glänzendes Haar und Augen wie dunkle Kirschen. Wenn er sprach, schwang ein fremder Klang in seiner Stimme. Aber er sprach nur wenig. Die Kindergärtnerin erzählte, dass der Neue Amir hieße und von weit her über das Meer gekommen sei. Seine Name bedeutete Prinz. Nun wollten alle mit Amir spielen und neben ihm sitzen. Amir war der Hahn im Korb! Doch die Begeisterung legte sich schnell, denn Amir war schüchtern. Vor allem konnte er es nicht leiden, wenn ihn jemand anfasste. Florian mochte Amir gern, besonders, weil er ruhig und verträglich war. Wenn sich andere um die Spielsachen für den Sand stritten, saß Amir beobachtend auf dem Rand des Sandkastens und wartete, was für ihn an Spielzeug übrig blieb. Bald stellte Florian fest, dass Amir in seiner Nähe wohnte. So kam es, dass die beiden zunächst hin und wieder und dann immer gemeinsam zum Kindergarten marschierten. Die Zeit ging ins Land, und es wurde üblich, dass Armin oft im Garten hinter Florians Elternhaus zum Spielen erschien Als es Hochsommer geworden war, luden Florians Eltern Amir manchmal ein, mit ins Freibad zu kommen. Es gab immer mehr Anlässe, die den Blondschopf Florian und den schwarzhaarigen Armin vereinten. Amir sprach schon bald gut deutsch, und die beiden Buben wurden unzertrennlich. Eines Tages sah Amir, Florian plötzlich aus seinen großen, dunklen Augen fest an. „Willst du mein Freund sein?“, fragt er. Florian nickte sofort zustimmend mit dem Kopf. Da umarmte Amir Florian und küsste ihn dabei leicht einmal links und einmal rechts auf die Wange, wie es bei ihm daheim unter Freunden Brauch ist.
in diesem Alter ist es noch einfach sich zu verstehen, es ist ein schönes Beispiel dafür, wie die Menschen aller Kulturen verträglicher miteinander umgehen könnten. Danke.
ich habe deine kleine Geschichte gerne gelesen. Es ist einfach. Bei uns spielten vor Jahren zwei kleine Kurden mit unseren Kindern zusammen. Das Anderssein hat sie nicht gekümmert.
Vielleicht könnten ja Trump, Putin, Merkel und andere wichtige Leute auch mal spielen gehen. Im Sandkasten sind die Folgen für Missverständnisse für andere nicht so verheerend. Eine schöne Geschichte auf jeden Fall.
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