Petra hatte schon unzählige Male versucht, sich die Worte zurechtzulegen, mit denen sie Alex erklären würde, dass sie im nächsten zwei Wochenendkurse an der Volkshochschule angenommen hatte. Er wäre alles andere als begeistert sein. An den Wochenenden hatten sie bislang die Zeit genutzt, sich gemeinsam um die Zwillinge zu kümmern. Sie waren im See baden gewesen, hatten unendliche Spaziergänge unternommen oder nur im Garten gefaulenzt. Sie musste es Alex schonend beibringen, vielleicht wenn sie den genauen Termin für die Taufe der Zwillinge festlegten. Darauf hatte Alex, aus welchen Gründen auch immer, letztens nachdrücklich gedrungen. Petra hatte die Zwillinge bereits ins Bett gebracht. Nun war sie dabei, den Geschirrspüler auszuräumen. Unter der Gläsern befanden sich drei Whiskystampfer. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass Alex in letzter Zeit Schnaps getrunken hatte. Doch als sie in die Bar schaute, entdeckte sie eine fast leere Flasche Jack Daniels. Alex schien an den Abenden, wenn sie ihre Yogakurse gab, zu trinken. Vielleicht war er deshalb immer so müde und uninteressiert, wenn sie heimkam und ihm von ihrem Tag erzählte. Petra sah auf die Uhr. Es war bereits nach neun. Alex müsste bald auftauchen. Er hatte nicht erwähnt, dass er heute besonders lange arbeiten musste. Vielleicht sollte sie Jacqui anrufen. Aber die hätte sich bestimmt schon gemeldet, wenn Alex noch in Erics Villa arbeitete. Petra beschloss, Alex auf seinem Handy anzurufen. Es war ausgeschalten. Wozu hatte er sich ein Handy zugelegt, wenn sie ihn nie darauf erreichen konnte? Petra war erschöpft. Sie fühlte sich nicht einmal dazu in der Lage, ein Buch zu lesen. Also schaltete sie den Fernseher ein, um etwas Ablenkung zu finden. Sie entschied sich für ein Musikvideo. Sie fuhr zusammen, als das Telefon klingelte. Sie musste eingeschlafen sein. Sie nahm den Hörer ab und hörte Alex' vertraute, etwas träge lallende Stimme. "Petra, es tut mir leid. Ich bin bei Kalle hängengeblieben. Wir haben etwas getrunken. Ich kann jetzt nicht mehr heimfahren. Ich sehe dich morgen Abend, ehe du zu deinem Yogakurs musst. Ich werde pünktlich sein." Petra lief eine Träne über die Wange. Sie wusste nicht, ob sie wütend oder traurig war. "Hättest du nicht eher anrufen können, Alex?" Er sollte spüren, dass sie enttäuscht war. "Es tut mir wirklich verdammt leid. Ich liebe dich, Petra." "Ich liebe dich auch.", hauchte sie ins Telefon. Dann legte sie den Hörer auf.
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