Burgfräuleins Sehnsucht

Die Turmuhr schlägt zur Mitternacht.
Der Wind heult um die alten Mauern.
Ein schriller Schrei erfüllt mit Macht
der Menschen Herz mit Schauern.

Anno dazumal war es geschehen,
in einer finsteren Nacht im Maien.
Das Burgfräulein, hübsch anzusehen,
ward umgebracht von einem Lakaien.

Nun irrt, seit jener Sturmesnacht
belegt mit einem bösen Fluche,
des schönen Fräuleins Geist umher
auf des geliebten Prinzen Suche.

Sie möcht ihm ihre Lieb gestehen
und dann erlöst durch seinen Kuss
mit ihm ins Paradies eingehen
damit sie nicht mehr geistern muss.

© Hano

Lieber Hano,
eine schaurig-schöne Ballade, die mir sehr gut gefällt!

Darf ich aus dem Nähkästchen plaudern und dir ein paar Tipps aus den "strengen" Regeln vorstellen?
Um die Versfüße, also den Rhythmus, zu bestimmen, ist es sehr hilfreich, jede Silbe mit einem X oder x zu bestimmen. Dies bedeutet, dass eine betonte Silbe ein X, eine unbetonte Silbe ein x erhält. Machst du das mit allen Versen, bekommst du einen prima Überblick.
Wichtig sind die Auftakte, also die ersten Silben eines jeden Verses. Es gilt, darauf zu achten, dass sie gleich sind, also entweder X (betont) oder x (unbetont).
Wenn du dies: XX bei deiner Überprüfung entdeckst, handelt es sich um einen Hebungsprall, der den Lesefluss stark einschränkt.

Ich hoffe sehr, ich habe dich mit meiner kleinen Lyrik-Stunde nicht belästigt. In meinem Gedichteforum sind solche Kommentare gang und gäbe und sogar gern gesehen
Herzliche Grüße,
Heliane.

Ein schauriges Bild malen deine Worte, lieber Hano, sehe sie vor meinem inneren Auge.

Liebe Grüße Petra-Josie

Ihr habt mich sprach- oder in diesem Falle wohl wortlos gemacht, daher nur ein von Herzen kommendes, freudiges Danke!

Gruß Hano

Lieber Hano,

eine gruselig schöne Ballade, die ich sehr gern gelesen habe.



Liebe Grüße von Sabine