Der Einsame

Da sitzt er nun und tut sich leid,
beklagt die quälende Einsamkeit.
Seit zwei Jahren ist sie nun fort,
blickt auf ihn von einem höheren Ort.

Die Gedanken gehen 40 Jahre zurück,
als es begann das Eheglück.
Zwei Kinder hat es hervorgebracht,
und es wurde nicht nur gelacht.

Es gab schwere und auch leichtere Zeiten.
Die Erinnerung lässt nur schöne sich ausbreiten.
Gestern stand er an ihres Grabes Rand,
daneben lagen schon viele, die er auch gekannt.

Sollte er die wegen ihrer Ruhe beneiden?
Oder sich des Lebens freuen und sich bescheiden?
Hin und hergerissen schaute er ins Rund,
das Leben muss weitergehen, auch wegen seinem Hund!

Die Kinder wohnen weiter weg,
sich in deren Leben zu drängen hat keinen Zweck.
Nur sein Hund ist ihm treu ergeben
und gibt ihm immer Mut zum Weiterleben.

Also auf, verscheuche die Depressionen der Einsamkeit,
gehe im Wald spazieren, nutze die noch vorhandene Zeit.
Die Natur verdrängt den Frust, sie ist hier gesund und schön,
lass` die Augen schweifen, es gibt soviel Schönes zu seh´n!


© Gerhard Burmeister, Dezember 2014