Der Nachmittag war für Petra recht anstrengend gewesen, und jetzt, da es allmählich dunkel wurde, sehnte sie die Ankunft ihrer Freundin herbei. Alex hatte ohnehin angekündigt, erst sehr spät nach Hause zu kommen. Er hatte erneut einen Auftrag an Land gezogen, der nicht über die Bücher seiner Firma lief und inzwischen hatte Petra deswegen kein schlechtes Gewissen mehr. Schließlich brauchten sie das Geld dringend. Jetzt schliefen die Zwillinge und auch Ian glücklicherweise. Petra setzte sich auf die Couch und genehmigte sich ein Glas Rotwein. Es war das erste Glas, seit sie sich bewusst war, dass sie in anderen Umständen war. Nur mit Carmen und Markus hatte sie mit einem Glas Sekt angestoßen, als sie zu Besuch waren. Petra wünschte sich, dass Alex öfter zu Hause wäre, obwohl sie natürlich wusste, dass er hart arbeitet, um ihr das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Es klingelte. Petra atmete erleichtert auf und ging zur Tür. Ihre Freundin Jacqui stand mit einem etwas untersetzten, aber freundlich wirkenden, blonden Mann im Türrahmen und lächelte glücklich. "Hallo Petra, ich hoffe, wir sind nicht zu spät dran." Dann wies sie mit der rechten Hand hinter sich. "Das ist übrigens Eric, mein Scheidungsanwalt." Charmant wandte sie sich an den schüchtern dreinblickenden Mann. "Und das ist Petra, meine langjährige und beste Freundin." Petra streckte Eric die Hand entgegen, der verlegen lächelte. Auf sie wirkte er sympathisch, wenn auch etwas unbeholfen. Ihr fiel auf, dass er klare, hellblaue Augen hatte und sein Gesicht vertrauenserweckend wirkte, vielleicht gerade deshalb, weil es etwas voller war, als dass man es als hübsch bezeichnen konnte. "Es hat alles prima gepasst.", sagte Petra freundlich. "Die Kinder schlafen, nur Alex ist noch unterwegs. Ich hoffe, dass er bald heimkommt." Sie wollte nicht, dass Eric den Eindruck gewann, sie hätte zwei Kinder und keinen Vater dazu, aber Jacqui hatte ihn sicher aufgeklärt. Petra führte die beiden zu dem Zimmer, in dem Ian schlief. "Holst du ihn bitte?", fragte Jacqui vertraulich. Eric nickte und nahm liebevoll die Kinderwagenwanne, in der Ian lag, hoch und trug sie in sein parkendes Auto. "Wie findest du ihn?", fragte Jacqui hoffnungsvoll. "Er macht einen netten Eindruck.", erwiderte Petra sachlich. "Ach Petra, ich wollte wissen, ob er dir gefällt." Petra schmunzelte. "Ich glaube nicht, dass er mir gefallen muss. Aber wenn du meinst, ob ich ihn sympathisch finde, kann ich das durchaus bejahen. Er ist vielleicht etwas schüchtern, aber wir haben uns ja auch gerade erst kennengelernt." Jacqui flüsterte Petra ins Ohr. "Sein Selbstbewusstsein ist auf Null. Er ist selbst erst seit einem halben Jahr geschieden, und diese Frau hat ihm übel mitgespielt." Jacqui verstummte, weil sie Schritte nahen hörte. Petra lächelte sanft. Sie hatte den Eindruck, dass Jacqui diesem Eric sehr zugetan war. Und als Eric beim Abschied zu ihr sagte. "Es tut mir leid, wenn wir Umstände gemacht haben.", schüttelte sie vehement den Kopf.
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