Sebastian tauchte in der Freitagnacht nicht auf. Am Samstagvormittag kam Markus wie verabredet. Anne und Carmen berichteten ihm sofort von Sebs Verschwinden und Annes Befürchtung, er könnte bei Rosi Unterschlupf gefunden haben. Markus bot sofort an, in die Fleischerei zu gehen und Rosi zu fragen. Carmen gefiel der Gedanke nicht besonders. Sie mochte Rosi und ihre Art, mit Männern umzugehen, nicht. Aber Markus ließ sich nicht beirren. Er fuhr sofort los, war aber nach zwanzig Minuten bereits wieder da und meinte nur lakonisch. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Anne. Bei Rosi hat er abgegessen." "Vielleicht ist er bei einem Freund?", warf Carmen ein. Anne schüttelte energisch den Kopf. "Seb hat keine Freunde. Er ist doch immer nur mit dem Clan seines Vaters zusammen." "Er wird schon wieder auftauchen. Schließlich hat er Familie.", gab Markus zu bedenken. Anne schluckte. "Ich habe Lena erzählt, ihr Papa ist auf einer Bauernmesse." Eine Träne rollte über Annes Wange. "Auf jeden Fall ist er mit seinem Auto unterwegs. Es macht keinen Sinn, ihn zu suchen. Er könnte überall sein.", bemerkte Carmen. "Und wenn ihm etwas zugestoßen ist? Wenn er einen Unfall hatte?" Anne war ängstlich. "Dann wüßten wir vermutlich schon Bescheid. Er hat bestimmt seine Papiere bei sich.", erwiderte Markus. "Und wenn er nicht wiederkommt...", Anne brach in Tränen aus. Markus legte seine Hand auf ihre Schulter. "Das wird er nicht wagen. Er weiß, dass er den Zorn seines Vaters auf sich zieht. Und Seb will doch schließlich den Hof übernehmen. Und er kann seine Familie nicht im Stich lassen." Markus hoffte, dass sich sein Halbbruder bald besann und nach Stinau zurückkehrte. Er begriff ohnehin nicht, weshalb er wegen eines banalen Streites über ein Klassentreffen, das in drei Monaten stattfinden sollte, geflüchtet war. Aber Sebastian war schon immer eigensinnig und unheimlich stur gewesen genau wie sein Vater. Das Telefon klingelte. Anne nahm den Hörer ab und reichte ihn an Carmen weiter. "Deine Mutter", flüsterte sie. Carmen hörte wie betäubt zu, was ihre Mutter erzählte. "Ich melde mich, und ich komme, sobald ich kann.", sagte Carmen, ehe sie auflegte. Dann sah sie zu Markus auf. "Alex hat Daniel im Club zusammengeschlagen. Jetzt liegen schon zwei meiner Geschwister wegen ihm im Krankenhaus." Markus schüttelte ungläubig den Kopf. "Mein Gott, hier jagt ja eine Familientragödie die nächste.", konstatierte er.
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