Carmen klingelte an der Tür des Hauses, in dem Markus sein Appartement gemietet hatte. Sie hoffte innig, ihn anzutreffen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sich nach dem Literaturabend in der Bücherei so lange mit Frank Borgmann, ihren Kollegen und einigen Gästen unterhalten hatte, dass danach keine Spur mehr von Markus zu sehen war. Sie mußte ein zweites Mal klingeln, ehe Markus den Türöffner bediente. Sie stieg die Treppen hinauf bis ins Dachgeschoss. Er stand im Flur, ein Sektglas in der Hand, und sie nahm starken Zigarrenrauch wahr. Er grinste sie finster an, und die Falte auf seiner Stirn, die sich immer zeigte, wenn er sich ärgerte, erschien ihr so markant wie nie zuvor. Er trank einen Schluck aus seinem Glas. "Ach schau an, hast du doch noch zu mir gefunden. Wie aufmerksam!" In seiner Stimme schwang ein ironischer Unterton mit. Carmen fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Offensichtlich war Markus sehr wütend auf sie. "Markus, bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht kränken.", stammelte sie verlegen. Er winkte sie herein, nahm einen Zug von seiner Zigarre und ließ sich auf die Ledrcouch fallen. Unwillkürlich mußte Carmen an Kalle denken, der auch immer zu rauchen begann, wenn sie sich nicht wunschgemäß verhalten oder etwas gesagt hatte, das ihm mißfiel. Eigentlich hatte sie gehofft, Markus wäre aus diesem Alter raus und nicht so stur. Er wußte sehr wohl, dass sie den Zigarrenrauch nicht mochte und normalerweise rauchte er nicht in ihrer Gegenwart. Er ließ ihre Entschuldigung unbeachtet. "Ich trinke auf deinen Erfolg, mein Schatz.", sagte er kühl. Er erhob sich wieder nachdem er sein Glas geleert hatte. Er holte ein zweites Glas aus der Bar und goss beide voll. "Willst du nicht mit mir auf deinen großen Auftritt anstoßen? Du warst wirklich fantastisch. Aber ich hätte nie geglaubt, dass dir dein Literaturkram und diese intellektuellen Leute wichtiger sind als ich." Seine stahlblauen Augen blickten sie eindringlich an, doch er wirkte eher traurig als wütend. Carmen ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Markus bitte, ich wollte dir nicht weh tun. Ich wollte dich nicht warten lassen." Er reichte ihr das Sektglas und sagte tonlos. "Auf deine literarische Karriere, Carmen." Sie schüttelte energisch den Kopf. "Nein Markus, wir trinken auf uns beide." Er sah sie an und sie sah, dass seine Augen feucht waren. Sie stießen an, und er beeilte sich, von seinem Glas zu nippen. Auch Carmen nahm einen Schluck, und ein Blick auf die Flasche bestätigte ihr, dass es sich um Champagner handelte. Als beide ihre Gläser auf dem Couchtisch abgestellt hatten, umarmte er sie innig. "Du hast mir so gefehlt im Stubaital.", sagte er. Sie blickte zu ihm auf. "Ich habe dich auch sehr vermisst." Er strich ihr über das offene, braune Haar. "Ich werde nicht wieder ohne dich in den Urlaub fahren. Es bringt einfach nichts." Sie war froh über seine Worte. Sie hatte befürchtet, er könnte eine neue weibliche Bekanntschaft gemacht haben. Beim Apres Ski standen die Chancen dafür gut. "Und ich werde das nächste Mal mitkommen, egal was sonst noch läuft." Sie küssten sich und dann hatte er nichts anderes im Sinn, als sie auf die Couch zu drücken und ihr die Bluse aufzuknöpfen.
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