Petra wohnte bereits drei Wochen bei Alex. Es tat immer noch weh, wenn sie daran dachte, wie sie mit Stefans Hilfe die Koffer und Taschen, in denen sich ihre Kleidung, ihre Bücher und andere persönliche Dinge befanden aus ihrem Elternhaus in Alex Auto getragen hatte. Alex hatte sich geweigert, ihrer Mutter gegenüberzutreten, was Petra gut verstehen konnte. Ihre Mutter hatte eiskalt gesagt. "Ich hoffe, du wirst diesen Schritt nicht bereuen. Zum Abschied wollte sie ihre Mutter umarmen, doch sie wich ihr aus. "Du hast mich sehr enttäuscht, Petra. Aber du bist meine Tochter. Du bist hier immer gern gesehen." Petra hatte erwartet, dass sie noch "im Gegensatz zu deinem Mann" hinzufügen würde. Aber das tat sie nicht. Petra bedauerte, dass ihr Vater nicht zu Hause war. Bei ihm hätte sie bestimmt Trost gefunden. Alex war sehr still gewesen, als sie Petras Sachen in seiner Wohnung eingeräumt hatten. Er hatte alles sehr gut vorbereitet und bereits in seinen Schränken Platz geschafft. Alex war es auch gewesen, der Stefan gebeten hatte, noch etwas zu bleiben. Er hatte Rostbrätl zubereitet, und er wußte, dass das Stefans Lieblingsspeise war. Als Petra mit dem Abwasch beschäftigt war, und die beiden jungen Männer in der Wohnstube saßen, bemerkte Alex beiläufig, als er sich ein Glas Bier eingoss. "Du kannst immer zu uns kommen, Stefan. Ich weiß, wie Petra an ihrer Familie hängt, und ich mag dich auch sehr gern." Alex schenkte Stefan Spezi nach. "Danke Alex, ich komme bestimmt häufiger her, als es euch recht ist. Mit meiner Mutter und Daniel allein zu Hause ist es einfach unerträglich. Ich bin froh, wenn mein Vater wieder da ist." Stefan fuhr sich nervös durch das blonde Haar. Alex spürte den durchdringenden Blick des Jungen auf sich gerichtet. "Versteh mich nicht falsch Alex", sagte Stefan zögerlich. "Aber mußte das alles so laufen. Mit dieser überstürzten Hochzeit habt ihr meine Mutter so verbittert. Sie hat sich immer vorgestellt, ein großes Fest ausrichten zu können, wenn ihre Töchter heiraten. Sie hat sich so darauf gefreut..." Stefan verstummte. Alex mußte sich eingestehen, dass er die ganze Angelegenheit nie unter diesem Blickwinkel betrachtet hatte. Er erhob sich von der Couch und lief nervös im Raum herum. "Stefan, ich habe diesen ganzen Streit nicht gewollt. Das kannst du mir glauben. Ich habe keine Familie mehr. Und jetzt habe ich die Chance. Ich möchte mit deiner Schwester glücklich sein. Ich liebe sie so sehr." Alex verbarg sein Gesicht mit den Händen. Stefan war froh, ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. "Hast du sie deshalb geschwängert?", fragte er ernst. Alex sah ihn verzweifelt an. "Stefan, ich habe das nicht gewollt. Es ist eben passiert, aber ich werde zu deiner Schwester stehen, das verspreche ich dir." Alex sah Stefan an, und dieser entschied spontan, dass er ihm glauben konnte. Diese traurigen, goldbraunen Augen konnten nicht lügen.
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