Kalle hat mit seinem Vater auf ein gesundes Neues Jahr angestoßen. Daraufhin hatte dieser ihm erklärt, er wolle sich diskret zurückziehen und auf jeden Fall am Neujahrsmorgen ausschlafen. Er hatte etwas davon gefaselt, dass er ernstlich abnehmen und daher gezwungenermaßen Sport treiben wollte. Das hatte er sich für das neue Jahr fest vorgenommen. Kalle hörte seinem Vater kaum zu. Er war mit den Gedanken weit entfernt. Er brauchte sein eigenes Erfolgserlebnis. Er war der Meinung, er hatte schon genug Rücksicht genommen. Vielleicht waren die Weichen gestellt, dass Marika und sein Vater wieder zueinander fanden. Er wünschte es sich von ganzem Herzen, aber er wußte auch, dass er es nicht beeinflussen konnte. Und er mußte an sich selbst denken. Er hatte eine abgeschlossene Schulausbildung, irgendwie hatte er mit Carmens tatkräftiger Unterstützung die 10. Klasse geschafft. Er hatte auch eine Maurerlehre begonnen bei der Reimann GmbH, wo er Alex kennenlernte. Aber danach war einfach nichts mehr gelaufen. Er hatte sich ja auch nicht wirklich bemüht, wenn er ehrlich war. Und wollte ersichtlich überhaupt anstrengen, wenn es nicht unbedingt notwendig war? Er lebte doch ganz gut. Eigentlich fehlte es ihm an nichts. Wenn er auch zugeben mußte, dass er sein Leben nicht selbst finanzierte. Sein Vater und bislang auch Marika waren für seinen Lebensunterhalt aufgekommen. Das konnte nicht ewig so weitergehen. Aber wollte er an seiner Situation etwas ändern? Er hatte keine Lust, den ganzen Tag zu arbeiten, um Geld zu verdienen. Es war leichter, in den Tag hinein zu leben, und sich um nichts kümmern zu müssen. Wenn er mit Carmen zusammen geblieben wäre, wenn sie ein Kind gehabt hätten, dann hätte er alles getan, um zu arbeiten und Geld zu verdienen, damit sie gut leben konnten. Aber so sah er keinen Sinn in seinem Leben. Er wollte es einfach nur genießen. Er hatte kein Ziel. Er ließ sich treiben. Und wenn es hart auf hart kam, würde sein Vater für ihn einstehen müssen, oder Alex half ihm aus der Patsche. Kalle lächelte wehmütig. Alex verbrachte die Silvesternacht in den Bergen in Österreich mit seiner Frau Petra. So weit war daran nichts auszusetzen. Aber wenn er daran dachte, dass Alex auch mit Carmen und ihrem neuen Macker zusammen war, hatte die Sache doch etwas Absurdes an sich. Er mochte seinen Freund sehr gern, und er gönnte ihm sein Glück mit Petra, aber er beneidete ihn darum, in Carmens Nähe zu sein. Warum kam er nicht von ihr los? Er liebte sie immer noch, obwohl sie meilenweit entfernt war und offensichtlich ein neues Glück gefunden hatte. Seit seiner Trennung von Carmen war er mit einigen Mädchen ins Bett gegangen, wodurch er sich einen zweifelhaften Ruf bei seinen Freunden im Club erworben hatte, doch er wußte, dass es nur Mittel zum Zweck gewesen war. Irgendwie mußte er ja seine sexuellen Bedürfnisse befriedigen. Aber er konnte Carmen nicht ewig nachtrauern. Er mußte einen Weg finden, sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Er mußte sie vergessen. Doch wie konnte er zwei Jahre seines Lebens einfach auslöschen?
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