Markus fuhr mit seinem dunkelblauen BMW auf der A 9 in Richtung Norden. Er war früh aufgestanden, um ein gefühlsduseliges Abschiedsdrama zu vermeiden. Er hatte sich bereits am Vorabend verabschiedet. In der Küche war er Anne begegnet, die sich um die Tiere gekümmert hatte und so nett war, ihm eine Tasse Kaffee aufzubrühen. Sie deckte den Frühstückstisch für beide und kochte zwei Eier. Als er am Tisch saß und sich eine Semmel schmierte, goß sie sich auch eine Tasse Kaffee ein. Er reichte ihr die Kaffeesahne, das er wußte, dass sie keinen schwarzen Kaffee trank, sondern ihn verfeinerte. Sie riß einen Becher Joghurt auf und sagte leise, den Blick auf den Fußboden gerichtet. "Ach Markus, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich liebe das Leben hier auf Stinau, aber ich weiß nicht, ob ich in der Lage bin, Seb noch zu mögen. Er hat sich so verändert. Dabei erwarte ich sein zweites Kind. Wir sollten eine glückliche Familie sein. Wir haben hier die besten Voraussetzungen dazu. Du kennst ja mein jämmerliches Zuhause." Sie verstummte urplötzlich. Markus sah sie an. Der Blick seiner tiefblauen Augen hatte etwas Beruhigendes an sich. "Anne, du bist wirklich eine tolle Frau. Du bist genau die Frau, die hierher passt, wenn Seb nicht so ein Schwein wäre. Du hast etwas Besseres verdient." Anne schaute ihn verzweifelt an. "Wir haben Lena, und wir werden ein zweites Kind bekommen. Ich habe mir immer Kinder gewünscht, und ich habe gehofft, dass es ihnen besser gehen wird als mir. Und sie haben diese Chance durch meine Ehe mit Seb. Egal, was zwischen ihm und mir läuft, manchmal kann er ja auch jetzt noch ganz lieb sein. Vielleicht finden wir ja wieder zueinander. Ich bin nicht nachtragend." Markus seufzte. Nein, sie trug ihm nichts nach. Sie war viel zu unsicher. Aber er würde ihre Güte jedesmal wieder ausnutzen. Er würde sie enttäuschen und sie dann als Schutzschild gegen seine Eltern verwenden. Er war auf seine Weise durchtrieben, obwohl er eigentlich überhaupt kein Denkvermögen besaß. "Anne", sagte er freundlich. "Ich mag dich, aber ich muß dir eins gestehen. Du läßt dir zuviel von Seb gefallen. Er ist deine Liebe nicht wert. Wollte er nicht heute auch früh aufstehen und dir helfen? Normalerweise müßte er wach sein und arbeiten, und du in deinem Zustand solltest dich schonen." Anne schmunzelte sanft. "Ich hab so großes Glück gehabt, hier zu landen. Wer weiß, was sonst aus mir geworden wäre." Markus trank seinen Kaffee aus. Er wollte weg, fort von hier, auf die Autobahn, zu Carmen... "Wenn du es so siehst, dann mußt du wohl bleiben.", sagte er kalt. Anne erhob sich von ihrem Stuhl und begann, den Tisch abzuräumen. "Ich verstehe, du willst weg. Ich möchte dich keineswegs aufhalten. Grüß Carmen bitte ganz lieb von mir." Er nickte und warf ihr charmant lächelnd einen Handkuss zu, ehe er im Flur verschwand.
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