Carmen war wütend auf Markus. Er war auf Stinau gewesen und hatte es nicht fertigggebracht, seiner Familie zu eröffnen, dass sie den Heiligabend in Leipzig verbringen würden. Er war feige und gar nicht so souverän, wie er ständig vorgab. Er hing die Nase nach dem Wind, er recherchierte nur nach seinem Vorteil. Sie würde den Heiligabend jedenfalls nicht auf Stinau verbringen. Sie fuhr zu ihren Eltern, schließlich war sie ihnen das schuldig. Außerdem waren ihre Brüder, Petra und Alex auch dort. Der Kerl hatte es ja verdammt einfach. Angeblich besaß er keine Familie, also war es selbstverständlich, dass er sich bei Wehners einklinkte, wenn es vielleicht auch nur darum ging, über die Feiertage versorgt zu sein. Sie wußte, dass sie Alex mit diesen Gedanken Unrecht tat. Er konnte sehr wohl für sich allein sorgen. Sie spürte auch, dass es an der Zeit war, Frieden oder zumindest Waffenstillstand mit Alex zu schließen, wenn sie gemeinsam in den Skiurlaub fahren wollten. Da konnten sie Diskrepanzen im Team nicht gebrauchen. Sie war froh darüber, die Nacht bei Andrea zu verbringen. Die beiden hatten sich lange unterhalten. Sie hatten auch über Anne und Seb gesprochen. Anne war so tief traurig gewesen, als sie bei Andrea anklingelte, und doch war sie Seb am Ende gefolgt. Andrea schien recht glücklich zu sein. Sie räumte ein, dass es für sie, Christoph und Nicki vielleicht doch eine gemeinsame Zukunft geben könnte. Carmen freute sich zwar über diese Offenbarung, aber gleichzeitig war ihr auch bewußt, dass diese Entscheidung bedeutete, dass sie sich eine neue Wohnung suchen mußte. Carmen verstand nicht, warum sich Markus nicht bei ihr meldete. Sie wartete auf seinen Anruf, aber inzwischen war es bereits weit nach Mitternacht, so dass er sich wohl nicht mehr anklingeln würde. Sie legte sich ins Bett, doch sie konnte nicht einschlafen. Sie mußte unentwegt an die Worte ihrer Schwester denken. Als sie das letzte Mal mit Petra telefoniert und nach Kalle gefragt hattte, erwiderte diese recht distanziert. "Ach Carmen, was erwartest du denn? Ich war so blöd, ihm zu sagen, dass du inzwischen mit einem Anderen glücklich bist. An diesem Abend hat er sich total betrunken und ist in eine Baugrube gestürzt. Er liegt im Krankenhaus, er hat lebensgefährliche Verletzungen erlitten, aber er wird es schaffen. Kalle war schon immer ein Draufgänger, der sich am Ende durchgeboxt hat." Nach diesem Telefongespräch mit Petra weinte Carmen lange. War es vielleicht doch ein Fehler gewesen, nach Bayern zu ziehen, und vor den Problemen mit Kalle zu flüchten? Und warum meldete sich Markus nicht? Konnte sie ihm überhaupt vertrauen? Nahm er sie überhaupt ernst? Und wie ging es Kalle jetzt? Sie hoffte, dass er wieder richtig gesund werden würde. Ob er immer noch an sie dachte? Carmen kam nicht zur Ruhe. Sie griff nach dem Röhrchen mit den Schlafglobulis, stand auf und ging in die Küche, um einen Schluck Wasser und ein paar Globulis zu sich zu nehmen. Dann würde sie endlich einschlafen können.
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