Petra hatte darauf bestanden, dass Alex den 2. Advent bei ihrer Familie in Leipzig feiern sollte. Am Freitag endete sein Vertrag vorzeitig auf der Baustelle in Köln, und er war froh, aus der Pension ausziehen zu können, die ihm ohnehin nur teuer zu stehen kam. Es war eben eine Notlösung gewesen. Alex entsorgte die Whiskyflaschen und stellte mit Entsetzen fest, dass er in den drei Wochen ganze 7 Flaschen Johnny Walker geleert hatte. Nur gut, dass er demnächst wieder in Petras Obhut sein würde, sonst hätte er sich wahrscheinlich zu einem notorischen Trinker entwickelt. Wie leicht fließend doch die Übergänge waren. Alex stellte fest, dass er allmählich die Kontrolle über sich selbst verlor, obwohl es doch eindeutig aufwärts zu gehen schien. Er hatte einen neuen, vielversprechenden Job, und er würde ständig in Petras Nähe sein. Er war zuversichtlich, was ihre Beuiehung anbelangte. Sie liebte ihn, das hatte er bestätigt gefunden, als er den Gedichtband, den sie ihm geschenkt hatte, las. Und dennoch wurde er nachts wieder von Alpträumen heimgesucht, in letzter Zeit immer häufiger. Vielleicht lag es an der scheußlichen Pension. Aber auch als er mit Kalle in seiner Wohnung geschlafen hatte, war es geschehen. Er wachte mitten in der Nacht schweißgebadet auf und spürte wie sein Körper bebte. Er glaubte, sich schreien zu hören. Er hatte Angst, dass die Alpträume wiederkehren würden, wenn er bei Petras Familie nächtigte oder wenn sie gemeinsam mit Carmen und Markus in der Berghütte schliefen. Er wußte, dass es sein Unterbewußtsein war, dass sich gegen seine Verlogenheit wehrte. Vielleicht hätte er Petra von Anfang an die Wahrheit über seine Familie sagen sollen, doch er hatte es vorgezogen, ein Lügenschloss aufzubauen und jetzt mußte er irgendwie damit weiterleben. Er spielte mit dem Feuer, aber es gab kein Zurück mehr. Der 2. Advent bei Petras Familie hatte ihn erneut frustriert. Petras Vater erwähnte, dass er erwartete, dass Alex in seinem neuen Job höchsten Einsatz zeigte. Das hatte er sich ohnehin vorgenommen, und er war gekränkt über die Bemerkung. Petras Mutter schwärmte unentwegt von Carmens neuem Freund, seiner untadeligen Herkunft und seinem schneidigen BMW. Alex schluckte. Er wußte nur zu gut, dass er mit diesen Parametern nicht mithalten konnte. Er brauchte nur an seinen alten Opel zu denken und die Tatsache, dass er es im Moment gerade mal so schaffte, seine Miete zu bezahlen. Er besaß nichts, was großen Wert hatte. Er würde sich alles erst erarbeiten müssen. Doch dazu fühlte er sich durchaus in der Lage, aber dennoch konnte er Petra nicht annähernd solchen Luxus bieten wie ihn Carmen durch Markus erfuhr. Sein einziger Trost war, dass Petra dies auch in keiner Weise von ihm erwartete.
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