Kalle war von nun an so zärtlich und so zuvorkommend wie noch nie zu Carmen. Jeden Tag legte er mehrmals die Hand auf Carmens Bauch, und jedes Mal war er enttäuscht, dass sich das Kind immer noch nicht regte. Er verbrachte die Abende mit Carmen bei leiser Musik und Kerzenschein. Von seinen vorher so wichtigen Besuchen im Club sah er ab. Sein Vater und Marika flogen für eine Woche nach Mallorca, so dass jeden Abend ungestört mit Carmen verbringen konnte. Carmen war froh, dass Kalle das Kind wollte und überrascht von seiner leidenschaftlichen Reaktion, denn ganz gleich, was auch geschehen sollte, sie könnte es nicht übers Herz bringen, eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Sie war jedoch keineswegs so unbeschwert in ihren Gedanken an die Zukunft wie Kalle. Schließlich würde das Kind ihr Leben am meisten verändern. Das hatte die Natur nun einmal so eingerichtet. Und tief in ihrem Inneren fühlte sie sich von Kalle betrogen. Sie hätte es nicht zulassen dürfen, dass sie miteinander schliefen, ohne dass er ein Kondom verwendete. Sie hatte ihm vertraut, weil er ihr geschworen hatte aufzupassen. Aber das war ihm wohl mindestens einmal nicht gelungen. Andere Mädchen hatten es so viel leichter als sie. Sie vertrugen die Pille. Carmen hatte es aufgegeben, nachdem sie fünf verschiedene Sorten getestet und jede Ihr Übelkeit beschert hatte. Aber diese Gedanken brachten sie jetzt nicht weiter. Sie bekam ein Kind, und sie mußte dazu stehen. Sie konnte froh sein, dass Kalle zu ihr hielt und das, obwohl sie sich in letzter Zeit viel gestritten und auch ein wenig auseinandergelebt hatten. Und dann war da noch das Problem, dass sie ihre Eltern über ihren Zustand aufklären mußte. Sie war froh, kaum zu Hause zu sein, da sie die Woche, die Kalles Vater und Marika im Urlaub verbrachten, bei Kalle schlief. Und wenn es ihr wirklich einmal gelang, nicht nur mit Angst und Schrecken an die Zukunft zu denken, sondern Kalle ihr auch die schönen Seiten bewusst machen konnte, war es eine herrliche Zeit, die sie miteinander verbrachten. Sie diskutierten endlos, ob das Baby ein Junge oder ein Mädchen werden würde und welchen Namen sie dem Kind geben sollten. Carmen wünschte sich einen Sohn, während Kalle unbedingt eine kleine Tochter haben wollte. Carmen registrierte mit Wohlwollen, dass sich Kalle veränderte. Er schien, nun einmal dazu gezwungen, tatsächlich Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. In ihrer Gegenwart rauchte er nicht mehr, zumindest nicht, wenn sie sich in geschlossenen Räumen aufhielten. Seinen Alkoholkonsum hatte er auch eingeschränkt. Er schien ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Seine Fürsorge um sie nahm Dimensionen an, die ihr nahezu peinlich waren. Schon öfter hatte sie ihn ermahnen müssen. "Kalle, wenn man schwanger ist, heißt das nicht, dass man krank, alt und gebrechlich ist." Daraufhin lächelte er verführerisch. "Ich weiß es ja nicht, und ich werde es vermutlich auch nie erfahren. Aber ich möchte, dass es dir an nichts fehlt." Wenn es Carmen möglich gewesen wäre, hätte sie die Zeit angehalten. Aber die Woche, in der Robert und Marika auf Mallorca weilten, verging viel zu schnell.
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