Ich lernte sie vor etwa sechs Jahren kennen. Unsere Tochter Tina hatte es arrangiert, und es lag in ihrem Interesse. Sie war die Mutter ihres Freundes Kai, und sie hatte Tina und mich in ein italienisches Restaurant eingeladen, dessen Name mir bis dahin unbekannt war. Tina war aufgeregt. "Mama, ich fahre auch. Ihr seid sehr verschieden, aber sie trinkt auch gern Rotwein. Vielleicht kommt ihr euch dann etwas näher. Sie hat ja diesen Gordon Setter. Sie redet gern über Hunde." Von Hunden hatte ich überhaupt keine Ahnung, eigentlich nur Angst. Aber ich mochte Kai, und warum sollte ich seine Mutter nicht mögen. Und dann saßen wir zu dritt im "Amaro", Monika, Tina und ich. Als Tina mich vorstellte, lächelte ich verlegen. Monika war zwar, das wusste ich, über zehn Jahre älter als ich, aber viel attraktiver. Sie war beinahe eine Schönheit. Langes, schwarzes Haar, reine Haut und ein sehr markantes Gesicht, das viele Geheimnisse barg. Das Essen war hervorragend, der Rotwein schmeckte der älteren Generation, und wir unterhielten uns sehr angeregt, aber weniger über Hunde, sondern viel mehr über Hasen. Da kannte ich mich besser aus. Wir wurden beinahe Freundinnen, obwohl sie in einer viel höheren Liga spielte. Kurz nach Ostern vor einem Jahr ging es ihr schlecht, Darmkrebs. Ihr Mann und sie hatten sich ein Jahr zuvor getrennt, und Kai wusste nicht, zu wem er gehörte. Und wie Tina seit langem vermutet hatte, gehörte er zu niemandem. Er war weder ihr noch sein Sohn. Wir feierten unsere Geburtstage zusammen. Wir verstanden uns zunehmend besser, obwohl wir aus verschiedenen Welten kamen. Und dann ging es ihr zunehmend schlechter. Sie konnte nichts mehr essen, ohne es wieder herauszubrechen. Die Bestrahlung nach der Krankheit hatte etwas in ihr zerstört. Vor wenigen Tagen wurde sie noch einmal operiert, aber es gibt keine Hoffnung, dass es ihr besser gehen wird. Kai und Tina besuchen sie jeden Tag auf der Intensivstation. Ich werde auch hingehen, wenn sie mich sehen möchte. Ich denke oft an die Zeit, die wir so gelassen und unbeschwert miteinander verbrachten, in dem Glauben, dass unsere Kinder die Zukunft meistern würden. Und doch, wenn ich in den wolkenverhangenen Himmel schaue, vielleicht gibt es eine Hoffnung, einen Hoffnungsschimmer, den wir noch nicht entdeckt haben...
das sind Zeilen die betroffen machen. Jedem von uns kann es einmal so ergehen und dann ist es die Hoffnung, die uns Trost gibt. Falls deine Geschichte autobiografisch ist, wünsche ich euch allen viel Kraft in dieser schweren Zeit, und daß ihr die Hoffnung nicht aufgebt.
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