Fluch der Zeit

Lebensfluch, der Flug der Jahre,
die Jugend ist im Nu dahin,
auf dem Kopf die grauen Haare,
verraten Alter, nicht den Sinn.

Gelenke knacken Tritt für Tritt,
die Haut besät der Altersfleck,
und böses Stechen lahmt den Schritt,
der Schmerz hat innen sein Versteck.

Die Atmung klingt wie ein Orkan,
Raucherhusten wird zur Plage,
die Nieren spülen nicht nach Plan,
selbst die Leber zwingt zur Rage.

Zähne lösen sich vom Kiefer,
lesen kann man nur mit Brille,
Falten werden immer tiefer,
zum Vergnügen fehlt der Wille.

Gewandert wird nur noch mit Stock,
die Wirbelsäule schon fast steif,
da triffts ein Jeden wie ein Schock,
wenn er fürs Altenheim nun reif.

Das ist nun mal der Fluch der Zeit,
ewig jung sein kanns nicht geben,
zerstört sind Stolz und Eitelkeit,
machtlos endet so das Leben.

© Horst Rehmann

Hallo lieber Horst, Du brachtest es mal wieder auf den Punkt.

So denken wohl die meisten Alten.
Doch jeder kann sein "Glück gestalten.
Nur wenn die Freud' abhanden kam,
dann wird der Rest des Lebens lahm.

Herzlichst Gisela

Du hast mal wieder die Wirklichkeit des Alterns sehr real verdichtet.
Wer damit nicht klar kommt, dem hilft der Schönheitschirurg,
die Falten zu glätten, das Haar zu verpflanzen,
dem porösen Kiefer noch ein paar Implantate zu setzen.
Mit straffer und sonnengebräunter Haut strahlt dann der 80-Jährige
wie ein Jugendlicher, solange er die Hosen anlässt.
Auch die Lady wird sich mit Botox und neuen Brüsten
verjüngen wollen.

Um dem Altern aber zu entfliehen, braucht es mehr als ein Lifting,
fitte, nicht lahme Beine.

Wie man das schaffen soll, das Altern am eigenen Leib zuzulassen,
anzunehmen als etwas, was nicht aufzuhalten ist,
muss wohl jeder mit sich abmachen und am Ende akzeptieren,
auch wenn's gar nicht gefällt.

LG Martin