Wo sind sie geblieben?


Weißt du wo die Freunde sind?
Wo sind sie geblieben?
Sie sind alle fort, mein Kind,
haben dich abgeschrieben.

Das Unglück traf dich über Nacht.
Du wurdest krank und mittellos.
Was hast du dir dabei gedacht?
Was machst du bloß?

Du wirst meist alleine sein,
wenn du ganz tief unten bist.
Und dann gibt es nicht mal einen
der dich vermisst.

Wer wird jetzt noch mit dir gehen?
Armseelig ist dein Leben.
Dir immer treu zur Seite stehen,
einen Halt dir geben?

Der Weg nach oben ist sehr schwer,
du musst ihn dir erstreiten.
Bist fast am Ende, kannst nicht mehr,
es werden harte Zeiten.

Wenn du dann wieder oben bist,
zahlst mal mit Karte, mal in Bar
wenn der Wohlstand bei dir ist,
sind auch die Freunde wieder da.

© Michael Jörchel

Lieber Michael,

Du magst Recht haben mit Deinem Gedicht, aber die Ausnahme bestätigt die Regel, wie man so schön sagt. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und die Freunde, die nur in den guten Zeiten da sind, nehmen einen sowieso nur aus wie eine Weihnachtsgans. Ich bin schon immer skeptisch, wenn jemand allzu viele Freunde hat.

Liebe Grüsse und so long

Ingrid

Liebe ingrid,

er Vorteil daran ist, dass man in der Not die wirklichen Freunde kennen lernt und so die Möglichkeit hat, den Freundeskreis etwas auszufiltern.


denn:

Feststellend ist zu sagen,
dass man merkt an schlechten Tagen,

Menschen die mit einem lachten,
sich heimlich aus dem Staube machten

doch Andere die man kaum gesehen,
treu an deiner Seite stehen.

Solche Menschen, kann man sagen,
sollst du in deinem Herzen tragen.

Lieber Gruß
Michael

Lieber Michael,

wie wahr, wie wahr! Dein Gedicht gefällt mir sehr und ich habe es mehrmals gelesen. Da bestätigt sich mal wieder das Sprichwort: "Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot."

Liebe Grüße aus dem sonnigen Lipperland
Anneliese

Hallo lieber Michael,
vielen Dank für das Bereitstellen deines Gedichts.

Da fällt mir Heinz Erhardt ein. In einer Kurzgeschichte schrieb er als die Freunde ausblieben,
weil er kein Geld mehr hatte insTagebuch:
"Ich hatte mehr Freunde als ich verdiente..."

Freunde und Bekannte haben mir geholfen, als ich es dringend brauchte.
Ich bekam sogar mehr Unterstützung als ich erwartet hatte.

Viele herzliche Grüße sendet
Walter

daher ist es manchmal schon ganz gut, ganz unten zu sein, nicht wahr?
Da kann man richtig aussortieren und wenn man Glück hat bleibt vielleicht
eine handvoll Freunde übrig.

Gefällt mir, dein Gedicht

Liebe Grüße
Camaela