Es ist ein kalter Wintertag. Dieser war wunderschön gewesen und ging jetzt langsam in der Abenddämmerung der eisigen Kälte der Nacht entgegen. Frau Holle hatte ihr schönstes Winterkleid angelegt und die ganze Landschaft mit glitzerndem weißem Schnee überzogen. Wir befinden uns auf einem Bauernhof am Rande eines Dorfes. Die Familie Gangheimer bewirtschaftet diesen Hof schon seit mehr als Zweihundert Jahren. Auch jetzt lebten, liebten und arbeiteten drei Generationen unter einem Dach. Ein großer Mann stand versteckt und windgeschützt an einer Ecke des etwas abseits liegenden Schweinestalls. Er trug einen bis zum Knöchel reichenden dunklen Mantel, hatte eine Mütze auf und ein Tuch über das Gesicht gezogen. Nur seine braunen Augen waren noch zu sehen. Diese Augen sahen sich um und beobachteten aufmerksam das Umfeld des Mannes. Eine Tür im Wohnhaus des Hofes öffnete sich. Die Abenddämmerung wurde kurz von einen Lichtstrahl erhellt und Kinderlachen und Schritte waren zu hören. Der Mann erstarrte vor Erregung, warf einen Blick um die Ecke und sah ein etwa 14 jähriges Mädchen mit einem Eimer in der Hand auf den Schweinestall zukommen. Nur noch ein Gedanke beherrschte den Mann: hoffentlich kommt sie direkt hierher und hoffentlich habe ich endlich die richtige gefunden. Seine rechte Hand kam langsam unter seinem Mantel hervor welche etwas großes, schweres umklammerte – eine Axt! Im silbernen Blatt der Axt spiegelten sich die Eiskristalle des Schnees. Der Mann machte sich Sorgen ob er mit dieser Axt auch sofort richtig treffen würde. Er hatte sie vor ein paar Tagen neu gekauft und war mit ihr noch nicht richtig vertraut aber ihre Schneide hatte er dennoch besonders liebevoll geschärft. Das er sie so schnell würde gebrauchen und einsetzen können war für ihn wie ein Glücksgefühl. Je näher die Schritte des Mädchens kamen umso fester umklammerte er den Stiel der Axt. In Gedanken ging er noch einmal seinen Plan durch und fragte sich ob er mit ihr die richtige ausgesucht hatte. Aber für Zweifel war es jetzt zu spät. Sein Adrenalin Ausstoß vervielfachte sich als er die Axt langsam anhob und auch mit der zweiten Hand umfasste. Das Herz des Mannes schlug so schnell und laut das er die Schritte des Mädchens nicht mehr hörte. Darum schaute er noch einmal ganz vorsichtig um die Ecke. Nun hatte er die Axt mit beiden Händen hoch erhoben und da kam das Mädchen auch schon um die Ecke des Stalls. Noch eine letzte Sekunde des Zögerns und dann schlug der Mann zu und traf genau so wie er sich das vorgestellt hatte. Das auftreffen des kalten Stahls löste bei ihm eine Hitzewelle aus. Als hätten die Schweine in dem Stall etwas gemerkt setzte dort ein lautes quieken ein. Das war unerwartet und nicht schön aber es verbarg sein weiteres handeln – nur musste er sich jetzt beeilen. Der Mann schlug noch zweimal zu bis sein Werk vollendet war. Dann holte er tief Luft und schaute auf das Mädchen hinunter. Danach trugen Vater und Tochter den frisch gefällten Tannenbaum gemeinsam in das Haus hinüber.
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