Es war das Jahr 2010. Da hatte die Stadt Castrop Rauxel zu einem Gedichte-Wettbewerb aufgerufen.
Für die Aktion benötigte die Stadt viele Gedichte.
Sie sollten an zwei Wochen überall ausgehängt werden.
In Schaufenstern, Restaurants, Wohnzimmerfenster, an Gartenzäune und Bäumen.
Natürlich hat sich auch der Garten der Poesie daran beteiligt.
Eine große Zahl von Autoren, auch aus anderen Foren, haben ihre Gedichte eingereicht.
Wir bekamen eine Bestätigung, dass unsere Gedichte ausgestellt würden.
Man sagte uns natürlich nicht wo, denn der Gag war, dass man die Leute mit ihren Familien in die Stadt locken wollte. Eine wunderbare städtische Werbung, die in abgewandelter Form demnächst hier in unserer Nähe stattfinden wird.

Detlef und seine liebe Frau Marina machten zu der Zeit Urlaub in Hörste.
Meine Frau musste arbeiten.
Detlef, Marina und ich fuhren an einem Sonntag in die Stadt der Gedichte.
Bei der nächsten Apotheke bekamen wir einen kleinen Flyer als Wegweiser und fanden in der Apotheke auch das erste Gedicht, natürlich nicht von uns.
Wir marschierten los und ich kann euch sagen, es hat sehr viel Spaß gemacht.
Detlef und ich unterhielten uns nur in Versform.
Schließlich fanden wir Gedichte von Lizzy und von Edeltrud.
Wir gingen schön essen und waren erstaunt über die Anhäufung der Gedichte in diesem Restaurant.
Ich glaube selbst auf der Toilette hingen Gedichte.
Wir sagten dem Wirt, dass wir hier nichts essen würden, wenn wir unsere Gedichte nicht fänden.
Der Wirt suchte mit, Fehlanzeige. Sein Fleiß sollte belohnt werden, wir aßen trotzdem.

Es war ein sehr schöner Tag, den wir abends bei einem Glas Bier ausklingen ließen.

Auf dem einen Foto seht Ihr an der Säule ein Gedicht von Lizzy.


Hier seht Ihr ein Schaufenster mit einer ganzen Gruppe von Gedichten.


Detlef und ich fanden unsere Gedichte nicht. Es waren aber schon viele Zettel verloren gegangen.
Auf diesem Foto seht Ihr Detlef vor einem Baum. Auch dort hing mal ein Gedicht und wir sagten uns:
„Ist ja logisch, die besten Gedichte werden natürlich mit nach Hause genommen und können hier nicht mehr sein.“
Man muss nur an eine Sache glauben, mehr nicht.



...und das war der Wanderrundgang durch die Stadt der Gedichte