Winter

An die Winter
meiner Kindheit
muss ich denken.
Wie waren sie
bitterkalt und lang.
Der Schnee türmte
sich an Straßenrändern.
Frostig kamen die Nächte
und weiße Blumen wuchsen
auf den Fensterscheiben.

Dunkler Rauch stieg
aus den Schornsteinen
der Häuser zum
Himmel empor.
Von Dächern hingen
Eiszapfen klar wie Glas.
Zugefroren war
der nahe Weiher.
Schlittschuhläufer
tummelten sich darauf.

Mit Sonnengold besetzt
leuchtete mancher Tag.
Dann ging es mit Schlitten
in den Schnee hinaus
und am Abend durchfroren
mit geröteten Wangen
glücklich wieder nach Haus.

Die Gartenzäune
trugen weiße Kappen.
Die Menschen stapften
dampfend dick vermummt.
Asche streute der Vater
auf den eisigen Gehweg.
Ich hatte ein Müffchen um.

Abends schienen die Sterne
auf den frischgefallenen Schnee.
Dann glitzerte er wunderbar
wie das Zauberwerk einer Fee.

© Jutta Gornik