Allein

So, von jetzt an bist du ganz allein,
und du fragst dich, wo ist die Zeit nur hin,
als das Leben dich jeden Tag verwöhnte,
und du grübelst, und du suchst einen Sinn.

Das große Haus, es ist leer bis unters Dach,
nur die Erinnerung schwebt hilflos durch den Raum,
auch wenn du denkst, alles wird sich finden,
es ist gelogen, nur du merkst es kaum.

Die nichts mehr von deinem Leben haben können,
sie sind groß, sind fort, sind raus in die Welt,
und du hoffst, dass irgendwo jemand,
für dich ein letztes kleines Glück hat bestellt.

Und als ein Bild blickt er staubig von der Wand,
grad so hast du ihn früher nie gesehen,
ein Gesicht, es war dir ewig vertraut,
es war dir nah, und ja, es war auch schön.

Was möchtest du jetzt gern alles sagen,
doch du bleibst stumm, die Stille hat das Wort,
ganz egal, wohin deine Gedanken fliehen,
deine Seele bleibt, sie kennt nur diesen Ort.

© Viko Getzschmann