Pauli

Was ich zu sagen hätte, wenn ich sprechen könnte Dialog eines Hundes an sein Frauchen

Hallo, ich heiße Pauli, bin ein kleiner schwarzer Zwergpudel und muss mir mal was von der Seele reden.
Mit 3 Jahren bin ich ja noch sehr jung, ok es sind Menschenjahre. In Hundejahren umgerechnet bin ich im besten Mannesalter, mit 32 Jahren.
Aber von wegen Mannesalter, meine Erstmenschen haben es ignorieren wollen, dass ich einmal ein stattlicher Mann oder besser gesagt Rüde sein wollte. Sie sind mit mir im zarten Babyalter zu einem Weißkittel gefahren, dieser hat mich mit einer Nadel gepieckst und schon wusste ich nichts mehr, bin eingeschlafen. Aber, als ich aufgewacht bin, na da dachte ich doch glattweg ich sei ein Mädchen!!!

Hat doch dieser Rüpel, schnipp, schnapp mich meiner Männlichkeit beraubt!!! Was mag er sich nur dabei gedacht haben? Eines ist sicher, sollte er mir noch einmal zu nahe kommen, dann muss er auf seine Männlichkeit aufpassen, ich kann da mal kräftig zubeißen. Naja, jetzt muss ich das Beste daraus machen und damit zurechtkommen. Mittlerweile habe ich ein neues Frauchen, die diesem Umstand, den sie Kastration nennt, sehr gut befindet. Egal, sie ist sehr lieb zu mir, aber wenn ich ganz ehrlich sein soll, sie könnte ein bisschen mehr mit mir herumtollen, über Tische Stühle und Bänke hopsen usw. Ich will doch noch Action in meinem Alter erleben. Aber leider ist mein Frauchen dafür schon zu sehr in die Jahre gekommen mit 83. Sie hat mir erzählt, dass sie nicht mehr alleine sein wollte, da ihr Ulli, ein Artgenosse von mir, nach 17 Hundejahren, was umgerechnet 88 Menschenjahren entsprechen soll, friedlich über die Regenbogenbrücke gehen durfte. Bei meiner Pfote, ich will mich nicht beschweren oder beklagen, aber liebes Frauchen, wenn Besuch kommt, sei nicht böse auf mich, dann muss einfach der „BÄR STEPPEN“. Das wirst du doch verstehen, warst doch selber mal ein junges Reh und bestimmt kein stilles Mäuschen. Ansonsten ist alles so wie es im Augenblick läuft ok, liebes Frauchen. Zumal du mich zur Schlafenszeit auch nicht ins Körbchen abschiebst. Ich darf neben dir im freien Bett schlafen und wenn mir danach ist, erlaubst du es sogar, dass ich unter deine Decke krauche. Das finde ich natürlich super.

Also sag ich an dieser Stelle mal ein liebes DANKESCHÖN, dass ich ein so tolles Zuhause mit einem wunderbaren Frauchen bekommen habe. Versprochen, großes Pfoten-Ehrenwort, ich melde mich wieder, wenn etwas auf meiner kleinen Hundeseele brennen sollte. Bis dahin WAU-WAU dein Pauli.

© Monika Müller 05.05.2020