Sie sah die Hagebutten seit Tagen erröten Aber ihr war die rote Farbe ausgegangen So viele rote Rosen hatte sie zu malen gehabt
Ihr Geldbeutel war klein Denn sie hatte eine neue Waschmaschine gekauft Im Waschsalon hatte man sie auf ihre Armut angesprochen gehabt
Am liebsten wäre sie eine höhere Hausfrau geworden Aber sie war zum Heiraten zu arm gewesen Ihr war nur ihr bescheidenes Atelier geblieben
Heute hatte sie sich eine Straßenbahnfahrkarte geleistet Im Farbengeschäft war ein Sonderangebot für rote Farbe gewesen Beim Metzger hatte sie ein Fleischkäsebrötchen verzehrt
Nun saß sie vor dem Hagebuttenstrauch Sie wäre lieber unter der Sonnenuhr des Schlosses gewesen Aber da tranken nur die Herrschaften ihren Tee
Sie hatte Kaffee in der Thermoskanne dabei Und selbst gebackenen Marmorkuchen Als sie satt war, mischte sie die Farben
Sie malte die Hagebutten als Prinzessinnen Und die Wicken als deren Hofdamen Einen Feldhamster als Butler im Frack
Lesende Gartenzwerge unterm Busch im Gras dabei Am Himmel gen Afrika aufbrechende Störche ziehen Sie träumte sich unter einen Sandelholzbaum auf einer fernen Insel
Ich saß heute schon vor einem gelben Rosenstrauch, und beobachtete eine von ihrem kurzen Leben müde gewordene Biene.
Es ist interessant zu beobachten, dass dann wenn der Honig auf meiner Semmel ankommt, die Biene die ihn gesammelt hat gar nicht mehr lebt. Drum nützen wir die kurze Zeit.
meine Rosen sehen auch schon sehr traurig aus. Man spürt schon den nahen Herbst. Stelle doch dein Gedicht auch in die Ideenschmiede für September, da passt es sehr gut.
@ Ja ok Stiekelchen, das werde wohl besser Ich machen
@ Nörchen, die Karin ist schon sehr lange bei uns im Forum, sie hat sich auf Hörbücher spezialisiert und sie schreibt im Genre Fantasie, oder eben Märchen, wie ich finde auf bezaubernde Art. Leider wird Sie bei uns sehr wenig beachtet.
Statt den Rosen blühen nun die farbkräftigen Herbstzeitlosen. Als ich vorgestern aus dem Badesee stieg, sah ich eine abgemähte solche im Heu liegen. Diese Blumen haben meine Gefühle immer so tief berührt, und an die Kürze der Zeit erinnert.
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