Dreiundzwanzigstes Türchen

Nach dem Kalle und Niko sich erholt hatten bedienten sie sich des Zauberspruches und waren im Handumdrehen in Wichtelhausen. Bei ihrer Ankunft stand die Tür breit offen und einige Wichtel versuchten noch die umherfliegenden Geschenkanhänger einzufangen. Sie waren emsig, wie ein Schwarm Bienen. Dennoch war eine gewisse Ordnung darin zu erkennen.

Zahlreiche Wichtel haben den Hilferuf vom Wichtelvater Frode wahrgenommen und standen ihm bei. Er konnte es kaum fassen und glauben das so viele seinem Aufruf gefolgt sind. Gerade jetzt kurz vor dem Heiligen Abend. Es war ein Notfall aller Notfälle. Weihnachten ohne Geschenke für die Kinder, das könnten sich auch die Wichtel in den Familien nie vorstellen.

Im Raum waren anderen Wichtel damit beschäftigt die Geschenke zu ordnen und mit dem passenden Anhänger zu versehen. Sie arbeiteten Hand in Hand und sortierten sie gleich für den Bestimmungsort mit. Kalle half die Geschenke neu einzupacken und Niko füllte behutsam die Geschenke in die großen Jutesäcke. Niko schaute schon derweil was Aron und Ravi für Geschenke bekommen. So sehr er sich auch bemühte, er fand sie nicht.

Nachdem sie das größte Chaos beseitigt hatten, rief Wichtelvater Frode alle zu sich und schenkte jeden eine Extraportion Zauberkraft um pünktlich wieder in den Familien zurückkehren zu können. Das gab ihnen neuen Schwung den Rest im Nu zu bereinigen. Erleichtert und froh zu gleich bedankte sich der Wichtelvater Frode bei all seinen Wichtel aus Wichtelhausen und bei jenen die ihnen zur Hilfe geeilt waren. Ihr habt Weihnachten gerettet.

Auf der Rückkehr nahm sich Kalle und Niko Zeit bei den Tieren im Wald vorbeizuschauen. Sie füllten die Futterraufen und verteilten Nüsse und Äpfel für die kleinen Waldbewohner. Sowie andere Leckereien. Die Tiere wahre sehr zutraulich und kamen sehr dicht auf die Wichtel zu. So das Kalle und Niko sie genüsslich kraulten. Sie sahen den Tieren noch eine geraume Zeit beim Fressen zu und schliefen vor Erschöpfung ein. Nachdem die Tiere gesättigt waren, legten sie sich dicht zu Kalle und Niko und wärmten sie durch ihr Fell.

Daheim war die Familie schon im vollen Gange dem Wohnzimmer den letzten weihnachtlichen Schliff zu geben. Indem der Weihnachtsbaum ein Ehrenplatz im Wohnzimmer bekam. Aus dem Rekorder erklang Weihnachtsmusik. Mama Bella holte die Kartons mit der Aufschrift Weihnachten wieder vor, und stellte sie geöffnet auf den Tisch. Papa Silas nahm sich zuerst die Lichterkette vor und postierte jede einzelne Kerze mit großer Sorgfalt. Aron und Ravi mussten sich in Geduld üben bis sie endlich die ersten Kugeln mit schmücken durften. Vorsichtig nahmen sie Kugel für Kugel aus den Kartons und schmückten gemeinsam den Weihnachtsbaum. „Früher als der Opa meines Opas noch lebte“, erklärte Papa Silas seinen Söhnen, „wurde der Baum außer Weihnachtskugeln mit Süßigkeiten geschmückt, die die Kinder nach Weihnachten beim Abputzen aufnaschen konnten.“



Aron und Ravi bemerkten nicht das Kalle und Niko abwesend waren. Diese hatten ihre Kleidung in der Eile liegen gelassen, die neulich noch auf der Leine hingen. Oder haben sie sich die Kleidung schon für den Heiligen Abend bereitgelegt? Kommen sie auch pünktlich zurück?


© Petra-Josephine